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Freundschaft ist das wichtigste Thema für die Staßfurter Band, die auf einen erfolgreichen Sommer zurückblicken kann Sonic Jam: Konfetti und ganz viel Liebe ...

Von Franziska Richter 29.10.2014, 02:13

Konfetti, bunte Lichter und Liebe, Liebe, Liebe. Das ist Sonic Jam. Die Band aus Staßfurt ist gut gelaunt, witzig und total verrückt im positiven Sinne. Bei ihren Konzerten regnet es Konfetti, das Licht scheint im Purpur-Ton und viele Songs sind so romantisch, dass das Feuerzeug gezogen werden muss.

Staßfurt l Liebe ist auch das, was die jungen Musiker auszeichnet. Aber nicht die Liebe zwischen Mann und Frau. "Wir haben uns gesucht und gefunden", sagt der Gitarrist Martin Schumann über die eigene Band. Die jungen Menschen sind echte Freunde, verbringen Stunden miteinander und beim Volksstimme-Gespräch in dem kleinen Proberaum in einem Staßfurter Wohnhaus merkt man: Es passt einfach, ein frecher Spruch folgt dem nächsten. Freundschaft und Zusammenhalt verbindet die jungen Menschen, sie können aufeinander zählen - auch wenn es in der Liebe gerade nicht klappt.

Das sieht man auch in einem Musikvideo, das die jungen Leute selbst gedreht haben und das ziemlich professionell wirkt: Es geht wieder um die Liebe, ja. Die Sängerin Vici steht gedankenversunken und melancholisch an einer Laterne, singt von einer Nacht, die wieder einsam wird. Verloren soll sie mitten in der Staßfurter Steinstraße wirken, die mit gelben Lichtern und blauem Himmel erleuchtet wird. Überall sind Pärchen, die rote Luftballons steigen lassen. "Keiner liebt mich und will mich heute Nacht". Schnitt: Die Bandmitglieder sind im Anmarsch und nehmen die Sängerin in die Arme. Auf Freunde kann man zählen. Freundschaft ist ein Geschenk, ist die Botschaft des Videos. Das Video zu "Lonely Nights" gibt es im Internet auf www.youtube.com/watch?v=U5m5-blbliw.

Das Gefühl, das bleibt, ist die Freude darüber, so gute Freunde zu haben. Dieses Glücksgefühl will die Band mit dem Publikum teilen. Bei ihren Konzerten werden auch Menschen aus dem Publikum auf die Bühne geholt und "es tanzen richtig alte Leute", wie es dem Schlagzeuger Ringo Berger herausrutscht. Sängerin Vici öffnet die Konfetti-Kanone und es hagelt "Lovesongs". Liebe, Freundschaft, kraftvoll ausbrechen aus dem Alltag, aus den Schubladen und dem Korsett, in das das Leben einen manchmal zwängt. Das ist der Tenor der Staßfurter Band.

"Wir lieben unser Publikum, wir lieben die Kommunikation mit ihm", sagt Martin Schumann. Auch wenn nur einer tanzt, machen sich die jungen Musiker nichts draus und feiern auf der Bühne. "Wir möchten einfach, dass die Leute ein Teil von uns sind und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen", erklärt der Gitarrist.

Der Funke, der zwischen Band und Publikum beim Spielen überspringt, ist wohl auch der Grund für die Erfolge, die die Band in diesem Sommer feiern konnte. "Wir haben viel gespielt und wir haben Bock auf mehr", witzelt Ringo Berger. Zwischen den Auftritten beim Staßfurter Kirschblütenfest, im Landtag von Sachsen-Anhalt, beim MDR-Funkhausfest in Magdeburg oder bei kleineren Anlässen wie Betriebsfeiern, Dorffesten, Abiball, Wohnzimmerkonzerten und Hochzeiten, war die MDR-Sommertour der Höhepunkt. Der Sender hatte Bands aufgerufen, sich für die Veranstaltung zu bewerben. "Und dann kam tatsächlich der Anruf", sagt Martin Schumann. Das Kamerateam kam nach Staßfurt und verbrachte einen ganzen Tag mit der Band, um ein Portrait zu drehen und die Band spielte in Merseburg bei der Sommertour live vor 3000 Menschen. "Das war eine Mega-Erfahrung", meint Ringo Berger.

Eine eigene CD mit selbst komponierten Liedern ist gerade in Planung und soll im nächsten Jahr aufgenommen werden, wenn die Band ein kostengünstiges Studio gefunden hat. Bandmanager und Live-Mischer, aber auch ein großer Unterstützer ist der Staßfurter Veranstaltungsorganisator Andreas Duckstein.

Als sich die Jungs der Band im Mai 2012 gefunden hatten, kamen alle aus ganz verschiedenen Formationen und Musikrichtungen. "Wir haben uns alle ganz schön verändert", sagt Martin Schumann. Ringo war der Heavy-Metal-Typ - lange Haare und Gedresche auf dem Schlagzeug. Dieser schlug dann irgendwann mal vor, man könne doch etwas Romantisches und Popiges machen, "vielleicht was von Milo", erinnert er sich.

Diese Schiene hat die Band dann mit etlichen Coversongs aktueller, englischer Popmusik eingeschlagen. Aber ob Heavy Metal oder Pop - "wenn der Song groovt, dann macht es einfach Spaß", meint Ringo Berger. Jedes Bandmitglied bringt seine Lieblingsmusik ein, Punk, Country, Pop. "Lauter rockiger Punk-Country-Pop" - so kann man die Band wohl umschreiben, wenn man es genau nimmt.

Die Schulband "Take Off" gehört zur Vergangenheit von "Sonic Jam". Sängerin Vici Janek kam erst später hinzu. "Ich wollte überhaupt nicht die Band, aber Hannes, der Bassist der Band, nervte mich solange, bis ich gesagt habe, ich komme zur Probe, nur damit er Ruhe gibt", lacht Vici heute. Aber dann war es wieder "Liebe auf den ersten Blick" zwischen Band und Sängerin.

Was der Bandname "Sonic Jam" bedeutet, wollten gar nicht alle Musiker auf Anhieb verraten. Daher nur hier im Vertrauen: Sonic ist Englisch für "Überschall", "Jam" für Marmelade, was "Überschallmarmeladen" ergibt, ein Spaßbegriff.

Jetzt spielen die jungen Leute "endlich wieder in der Heimat", wie Ringo Berger sagt, nämlich bei "Staßfurt in Flammen". Am Freitagabend, 7. November, haben die Fünf die Bühne am Holzmarkt ab 20 Uhr für sich reserviert. Sie haben einige befreundete Bands und Musiker zusammengetrommelt, die bis zum Konzert eine Überraschung bleiben sollen. Aber eines ist sicher: Es gibt viel Konfetti. Und ganz viel Liebe.

Auftritte: 7. November: Staßfurt in Flammen. 6. Dezember: Bürgerhaus Güsten. 29. November: Weihnachtsmarkt Staßfurt