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Kaninchenzuchtverein Osmarsleben richtet zum 50. mit fast 250 Tieren die Kreisschau des Salzland-Verbands aus Ohne große Lobby hält Verein das Feuer am Lodern

Von Falk Rockmann 10.11.2014, 02:28

Osmarsleben l "Wir haben nicht die Lobby wie Fußball oder die Formel 1. Aber wir können stolz darauf sein, fünf Jugendliche in unserem Verein zu haben. Und wir hoffen, dass es so weiter geht", sagte Achim Wendt in seiner kurzen Ansprache zum 50-jährigen Jubiläum des Rassekaninchenzuchtvereins Osmarsleben, der am Wochenende die Schau des Kreisverbands Salzland ausrichtete.

Ein Kuhstall war es, der vor 50 Jahren zum Vereinsheim "Zum Züchterstolz", im Volksmund auch Löffelbar genannt, ausgebaut wurde. "Acht große HW 80 Bauschutt haben wir hier rausgefahren", erinnerte der Vereinsvorsitzende Achim Wendt zur Eröffnung der Schau, an der knapp 50 Züchter aus dem Verbandsgebiet zwischen Heteborn und Könnern insgesamt fast 250 ihrer besten Langohren präsentierten. Wendt hob noch die vielen Zuchterfolge der Vereinsgeschichte zwischen Deutschen Meistern und Europameisterschaftsteilnehmern hervor.

Aber auch die Gäste schickten erfolgreichen Nachwuchs. Wie Sarah Jolina Maschke aus Könnern. Die Elfjährige wurde mit ihren roten Burgundern Jugendmeister der Kreisschau. Und sie fand in Andreas Kegel aus Güsten sogar einen Interessenten für eines ihrer vier, jeweils mit dem Prädikat "Sehr gut" bewerteten Tiere. Sicher hat auch Sarahs Opa einen Anteil an dem Erfolg, denn bei ihm in Beesedau sind die Kaninchen im Stall zu Hause. Aber die Jugendzüchterin weiß auch, dass aus ihren Kaninchen keine "Streichelhasen", sondern Zuchttiere werden.

Ähnlich verglich der Güstener Bürgermeister Helmut Zander den ursprünglichen Zweck der Kaninchenzucht: "Vor 50 Jahren zählte nicht die ,Nagelpflege` bei den Kaninchen, sondern die Masse zur Versorgung mit gesundem Fleisch." Zander würdigte die Ausdauer des Gastgebervereins, der unter Tradition verstanden habe, "nicht nur die Asche warm zu halten, sondern das Feuer lodern zu lassen".

Zum Vereinsjubiläum überreichte Friedrich Härtel von den befreundeten Züchtern aus Löderburg einen Erinnerungspokal an Achim Wendt. Gut besucht wie die Ausstellung war auch die Sachpreis-Tombola - sogar von Düsseldorfern wie Alexandra Priesche, die mit ihrer Familie bei Freunden und Verwandten weilte.

Im Vereinsheim erinnerten sich die Zuchtfreunde schließlich noch in gemütlicher Runde bei Kaffee und Bier an die eine oder andere Geschichte aus dem 50-jährigen Vereinsleben. Nicht zuletzt an die vier Vereinsvorsitzenden vor Achim Wendt: Willi Krause, der am Tag zuvor seinen 81. Geburtstag feierte, Artur Jurkeit, Franz Keßler und Manfred Dobritz.