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Ursachensuche für Bodensenkung Woher kommen die Löcher?

Autofahrer müssen auf der K1306 bei Groß Börnecke weiterhin auf die
Bremse treten. Seit fast vier Jahren gilt kurz vor dem Ortseingang
Tempo-30, weil sich die Straße gesenkt hat und Löcher im benachbarten
Acker aufbrachen. Die Ursachenforschung zieht sich weiter hin. Jetzt
wurde eine Langzeitkontrolle in Auftrag gegeben. Sie soll über zwei
Jahre gehen. Ortschaftsräte sind sauer.

Von Nora Stuhr 27.11.2014, 02:14

Groß Börnecke l Im Moment liegt die Zuständigkeit beim Kreiswirtschaftsbetrieb. Die Pressestelle des Salzlandkreises teilt im Auftrag des Unternehmens auf Anfrage mit, dass für die Absenkung auf der Straße in diesem Jahr eine Langzeitkontrolle durch ein Vermessungsbüro in Auftrag gegeben wurde. Die Kontrolle läuft über zwei Jahre. "Erst nach Vorlage der Endergebnisse sind Entscheidungen über das weitere Vorgehen sinnvoll", heißt es.

Die Leiterin des Bau- und Ordnungsamtes der Stadt Hecklingen Sigrid Bleile kann eine genauere Information geben. Diese bezieht sich auf ein Schrei- ben. Das hat der Geschäftsführer des Kreiswirtschaftsbetriebes Ralf Felgenträger der Kommune zukommen lassen. Er erklärt darin, dass der Kreiswirtschaftsbetrieb in diesem Jahr mit Setzungsmessungen begonnen hat, die bis 2016 andauern. Damit wird untersucht, ob sich die Straße weiter absenkt. Sollte das nachgewiesen werden, würde der Fall danach möglicherweise wieder zurück in die Zuständigkeit des Bergamtes fallen.

Die Institution hatte den Fall nach der Absenkung im Januar 2011 schon einmal auf dem Tisch. Sogenannte Rammsondierungen wurden durchgeführt. Bei den Bodenuntersuchungen wurden Hohlräume aufgespürt und verfüllt. "Wir sind jetzt an den Landesbetrieb Bau mit der Erkenntnis herangetreten, dass die Ursachen für die Absenkungen nicht nur eine Frage des Altbergbaus, sondern auch eine des Baugrundes sind", so ein Sprecher des Bergamtes im September 2011 (Die Volksstimme berichtete).

"Wir wollen endlich wissen, wann die Löcher durch eine Maßnahme ersetzt werden. Die Situation ist kein Dauerzustand."

Heute, vier Jahre später, ist die Zuständigkeit nach wie vor offen. Unklar ist, wer für den Schaden aufkommt. Die Ursachenforschung geht weiter, auf jeden Fall bis 2016. Das ist nach Aussage des Kreiswirtschaftsbetriebes sicher. Er teilt der Stadt Hecklingen weiter mit: "Zum jetzigen Zeitpunkt werden wir keine Investitionen durchführen, solange wir die Ursachen der Setzungen nicht kennen."

Ortschaftsräte in Groß Börnecke sind derweil sauer. "Wir wissen nicht, wie es weiter geht." Ihnen sei von der Verwaltung in Hecklingen vorher mitgeteilt worden, dass der Schaden 2014 behoben wird, sofern beim Kreis Geld da sei, sagte Ortsbürgermeisterin Ethel-Maria Muschalle-Höllbach. Bisher sei nichts passiert. Dem Ortschaftsrat bleibe nichts anderes übrig, als zuzusehen und zu hoffen, dass niemand zu Schaden komme. Das ärgert Ethel-Maria Muschalle Höllbach. Denn die Kreisstraße sei sehr stark befahren, weiß sie. Und viele Autofahrer halten sich ihren Beobachtungen zufolge nicht mehr an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Das sei gefährlich. "Wir wollen endlich wissen, wann die Löcher durch eine Maßnahme ersetzt werden. Die Situation im Moment ist kein Dauerzustand." An anderen Straße werde auch etwas gemacht. Und in Groß Börnecke, wo die Situation prekär sei, gehe es nicht weiter. "Damit sind wir nicht einverstanden", so die Ortsbürgermeisterin.