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In der Woche werden 260 Leute versorgt: Zahl ist minimal gesunken Kaum eine freie Minute für die Tafel-Helfer

Von Nora Stuhr 27.04.2015, 03:34

Seit über neun Jahren haben bedürftige Menschen in Hecklingen die Möglichkeit, Lebensmittel bei der Tafel zu erhalten. Dass die Versorgung klappt, ist auch der Hilfe von Ehrenamtlichen zu verdanken. Die Volksstimme stellt die Arbeit der Helfer vor.

Hecklingen l Eine freie Minute zu finden, in der Sylvia Wötzel Zeit für ein Gespräch hat, ist fast unmöglich. "Wir erwarten gerade wieder einen Lkw", sagt sie. Es ist 8 Uhr in der Früh und die vom Sponsor gebrachten Waren müssen zusammengestellt werden, damit alles fertig ist, wenn gegen 10 Uhr die Tür aufgeschlossen wird. Dann treten dienstags bis freitags viele Bürger ein, die auf die Hilfe der Einrichtung angewiesen sind. "In der Woche kommen rund 240 bis 260 Leute", kann Sylvia Wötzel berichten. Seit vielen Jahren betreut sie die Einrichtung. Mit Sicherheit kann die Hecklingerin berichten, dass die Zahl der Kunden nicht gestiegen ist. "Eher minimal gesunken", meint sie. Doch auch der geringe Rückgang kann den Aufwand im Bemühen um die Versorgung der Bedürftigen nicht verringern.

Leute aus Hecklingen, Groß Börnecke, Schneidlingen und Cochstedt sind auf die Unterstützung der Tafel angewiesen. Auch Bürger der Gemeinde Giersleben, die vor Jahren zur früheren Verwaltungsgemeinschaft zählte, fahren wegen der Lebensmittel noch nach Hecklingen.

Mitarbeiterin Vencke Pecht hat mit dem Sortieren und Verpacken der Lebensmittel alle Hände voll zu tun. Alles in allem sind fünf ehrenamtliche Helfer engagiert, drei Leute arbeiten über eine Beschäftigungsmaßnahme des Jobcenters mit.

Dabei sind alle zusammen tagtäglich bemüht, Sponsoren an Land zu ziehen. Viele Kontakte auch zu anderen Tafeln der Region, die sich untereinander helfen, werden gepflegt. Großlieferanten und kleine Supermärkte, Läden und private Spender - Viele Unterstützer geben Lebensmittel ab.

Dabei ist den Hecklingern kein Weg zu weit. Fahrer Erich Berger ist meist schon 5 Uhr am Morgen mit dem Tafel-Fahrzeug unterwegs, um Waren abzuholen. Seine Tour geht über Schönebeck, Calbe und Egeln und wieder zurück nach Staßfurt, Groß Börnecke, Hecklingen. Berlin und Wernigerode fährt er zusätzlich an. "Hier ist jeden Tag Stress", sagt Vencke Pecht und dann kommt die erwartete Lieferung.