Reitferien Freizeit mit Pferd
Güsten In den Ferien bietet der Verein Schweizerhof in Güsten Reiterferien an. Interessierte Kinder lernen die Tiere und das Reiten kennen. Es gibt Kreativangebote an den Nachmittagen. Eine Vorführung für die Familien ist der Abschluss jeder Reiterferienwoche. Die erste von fünf ist jetzt zu Ende gegangen.
Das Hindernis im Parcours nehmen Johannine Wengorz und ihr Eddy mit Bravour. Applaus in den Reihen der Zuschauer. Die Zehnjährige bleibt trotzdem hochkonzentriert und reitet weiter im Kreis, zusammen mit drei anderen Mädchen aus ihrer Altersklasse, immer den Anweisungen Nico Stahmanns folgend. Nichts könnte sie jetzt ablenken. Es passt einfach zwischen der jungen Reiterin und ihrem Eddy - beide sind ein eingespieltes und erfahrenes Team. "Ich liebe Pferde", sagt Johannine im Volksstimme-Gespräch. Wen wundert es: Seit dem dritten Lebensjahr sitzt die Bernburgerin fest im Sattel. Heute trainiert sie mindestens drei Mal in der Woche beim Reitverein Schweizerhof in Güsten. Das sei wichtig, denn man brauche ständig den Kontakt zum Tier. Zeit, in der Johannine richtig aufblüht. Ein Hobby, das ihr ganz und gar gut tut. "Ich kann auf dem Reiterhof perfekt abschalten." In den Ferien findet man die Zehnjährige, na klar, auf "ihrem" Schweizerhof. In dieser Woche aber auch noch aus einem zweiten Grund. Denn der Verein in der Ränzelstecherstadt hat zur ersten von fünf Reiterferienwochen eingeladen. Pro Woche gibt es einen Durchgang. Bis zu 20 Kinder nehmen daran teil. Sie erlernen die Grundlagen des Reitens und erfahren etwas über den Umgang mit den Tieren.
Dabei ist es ganz gleich, welche Fähigkeiten die Teilnehmer mitbringen. Das Angebot ist offen für alle Interessenten. "Wir haben erfahrene Kinder dabei, die bereits Reiten gelernt haben, aber auch ganz unerfahrene", sagt Vereinsvorsitzende Claudia Schmid-Stahmann. An den Vormittagen sehen die Tage einer Campwoche recht ähnlich aus. Hier beschäftigen sich die Kinder gemeinsam mit Nico Stahmann mit dem Reiten - "In Theorie und Praxis", sagt die Vereinschefin. Für die Übungen hat der Schweizerhof fünf Schulponys. Der Nachmittag gehöre dann der Gemeinschaft. Hier reicht das Programm von Kreativangeboten bis zu Gemeinschaftsspielen. "Spaß, Spiel und gute Laune sollen an allen Tagen im Vordergrund stehen", sagt Claudia Schmid-Stahmann. Aber - für echte Pferdenarren ein Muss wie das Reiten - das Putzen und Füttern der Tiere bestimmt die Tage. Immer so, wie es das Alter der Teilnehmer zulasse, sagt die Vereinschefin. "Die Kinder bekommen so ein Gespür dafür, dass die echte Beschäftigung mit dem Reitsport auch beinhaltet, sich um die Tiere zu kümmern."
Entstanden ist die Idee in den Ferien Camps anzubieten eigentlich aus dem alltäglichen Betrieb auf dem Schweizerhof heraus, berichtet Claudia Schmid-Stahmann. "Wir haben gemerkt, dass in den großen Sommerferien die Nachfrage nach Probestunden steigt. Gleichzeitig waren die Reitergruppen wegen der Urlaubszeit nicht so voll wie in Schulzeiten." Also habe man Kinder zum "Schnuppern" auf den Schweizerhof geholt. "Vor gut fünf Jahren haben wir dann die Reitstunden in den Ferien komplett gestrichen und die Reiterferien ins Leben gerufen. Zu der kommen dann unsere Reitkinder auch, neben den Gästen." Die Schweizerhof-Vereinschefin freut sich, dass die Nachfrage zum sommerlichen Angebot nach wie vor ungebrochen ist. Die Reiterferien haben sich in der Szene herumgesprochen. Die Teilnehmer kommen aus der gesamten Region.
In Johannines Vorführgruppe war auch Hermine Burchard dabei, die Zehnjährige kommt aus Mecklenburg-Vorpommern und das Güstener Angebot kam wie gerufen, als sie hier zu Besuch war. Schnell haben sich Johannine und Hermine angefreundet. Etwas, das Johannine immer wieder erlebt hat in den Jahren, seit sei bei den Reiterferien mitmacht. "Man lernt schnell neue Freunde kennen und es ist immer spannend zu sehen, was die anderen so können und welche Tipps sie haben", sagt die Zehnjährige und verschwindet mit ihrem Eddy in die nächste Vorführrunde.
