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Freiwilligenagenturen Flüchtlinge: "Wir sind gefordert"

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in
Sachsen-Anhalt koordiniert Anlaufstellen für Ehrenamtliche und
Freiwillige im ganzen Land. Die Verantwortlichen trafen sich jetzt in
Staßfurt. Die Stadt und der Salzlandkreis seien Paradebeispiele für die
Flüchtlingshilfe, hieß es.

Von Franziska Richter 26.08.2015, 20:01

Staßfurt l Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt e.V. (LAGFA) koordiniert Engagementzentren - wie es das Engagementzentrum in Staßfurt-Nord ist - im ganzen Land. Dort werden verschiedene Projekte betreut, bei denen es um bürgerschaftliches Engagement geht. Ein Beispiel sind die Lern- und Lesepaten, wo Erwachsene Kindern beim Lernen helfen, oder die Seniorenbegleiter, wo sich Nachbarn gegenseitig helfen.

Bei dem jährlichen Treffen der Landesarbeitsgemeinschaft kamen Vertreter dieser Engagementzentren aus ganz Sachsen-Anhalt zusammen. Thema: "Engagiert für Flüchtlinge - Willkommenskultur in Sachsen-Anhalt".

Zum einen ging es um den aktuellen Stand: Es gibt aktuell in Sachsen-Anhalt 50 Initiativen zur Flüchtlingshilfe. In Großstädten sind ganze Koordinierungsstellen mit etlichen Ehrenamtlichen, entstanden im ländlichen Raum wie im Salzlandkreis sind es eher Einzelkämpfer, die sich um die Neuankömmlinge kümmern, erklärt der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft, Olaf Ebert, der Volksstimme.

Dennoch betont er: "Der Salzlandkreis ist mit seinen Soziallotsen Vorreiter und kann Beispiel für andere Landkreise in Sachsen-Anhalt sein." Soziallotsen wurden durch den Salzlandkreis als Freiwillige geworben und begleiten Flüchtlinge bei allen wichtigen Behördengängen.

Das zeigt wie wichtig mittlerweile private Initiativen zur Flüchtlingshilfe sind: In Staßfurt gibt es das Bürgernetzwerk "Staßfurt initiativ", das von Anette Pekrul geführt wird und unter anderem Sprachunterricht für Flüchtlingsfamilien anbietet. Zum anderen entsteht derzeit eine Initiative namens "Staßfurter Weg", bei dem ebenfalls Privatpersonen Migranten helfend zur Seite stehen. "Ab Juni stiegen die privaten Initiativen für Flüchtlinge extrem an", erklärt der Netzwerkkoordinator Jan Greiner. Mittlerweile werden 50 Prozent aller Initiativen von Privatpersonen bestritten, hinter denen keine Organisation steht.

Wichtig für alle Initiativen ist: Sie können Gelder aus dem Engagementfond des Landes abrufen: Ein einfacher Antrag ergibt bis zu 2500 Euro pro Projekt - Geld für Fahrtkosten, Willkommensfeste, Unterrichtsmaterial. 100 000 Euro stehen im Jahr 2015 dafür zur Verfügung. 90 0000 Euro sind schon an 60 Projekte im ganzen Land ausgeschüttet. Für 2016 sind mindestens genauso viel Fördermittel eingeplant.

Fazit: "Das Thema Flüchtlinge wird ein immer zentraleres Thema, bei dem wir mehr und mehr gefordert sind. Wir Freiwilligenagenturen brauchen aber die Hilfe des Landes und der Kreise", so Olaf Ebert.