1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Verband und Betreiber beraten über Umgang mit Fremdwasser

Hochwasser sorgt für erhöhten Zulauf ins Hecklinger Klärwerk Verband und Betreiber beraten über Umgang mit Fremdwasser

Von René Kiel 10.02.2011, 05:29

Das Hochwasser und der hohe Grundwasserstand machen sich auch in der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes (AZV) "Bodeniederung" in Abwicklung negativ bemerkbar. Dort stieg der tägliche Zulauf von 6444 Kubikmeter auf 25 000 und 30 000 Kubikmeter. Das könnte bei der nächsten Gebührenkalkulation ein böses Erwachen für die Kunden geben.

Staßfurt. Diesen erheblichen Zufluss verzeichne man dort seit Anfang Januar, berichtete der für Technik und Anschlusswesen zuständige Mitarbeiter des AZV Mario Hohmann in der ersten Sitzung der Verbandsversammlung des AZV in Abwicklung am Dienstagnachmittag in Staßfurt.

Die Situation führte er unter anderem auf das Bodehochwasser zurück. Es habe zur Überflutung des Drachenschwanzes in Löderburg und der Schächte der Abwasserkanäle in Unseburg und Athensleben geführt.

Der private Betreiber der Abwasseranlagen, die WTE Betriebsgesellschaft mbH in Gaensefurth habe dem Verband signalisiert, dass er rechtzeitig Maßnahmen ergriffen und einen Großteil der Schächte verschlossen und damit ein Eindringen von Fremdwasser verhindert hatte, so Hohmann.

Es sei aber nicht ganz einfach gewesen, den Bereitschaftsdienst von WTE zu bewegen, seine Anlagen vor dem Hochwasser zu schützen, sagte der Vorsitzende der Verbandsversammlung, der Verbandsgemeindebürgermeister der Egelner Mulde, Michael Stöhr, in Anspielung auf eine Situation in Wolmirsleben.

"Obwohl es immer noch deutlich höhere Zuläufe gibt, sind wir jetzt in einem Bereich, wo es sich wieder langsam einpegelt", sagte Hohmann. In diesem Zusammenhang erinnerte er an den Vergleich, die der AZV und WTE im Oktober 2009 abgeschlossen hatten. Danach muss der Verband bis 2012 insgesamt 128 von Schwefelwasserstoff angegriffene Schächte sanieren, was rund 550 000 Euro kostet. WTE wird zur Geruchsvermeidung und zur Verhinderung weiterer Zersetzungserscheinungen in den 21 Transportleitungen Dosierstationen auf eigene Kosten einbauen. Hohmann: "50 Schächte sind noch zu sanieren."

Damit die Reinigung dieses enormen Fremdwasseranteils in der nächsten Kalkulationsperiode nicht zu einer Gebührenexplosion führt, hat der Verband lange Gespräche mit den WTE-Verantwortlichen geführt, um die Leistung zu einem anderen Preis zu bekommen.

Auf Anfrage der Volksstimme sagte gestern WTE-Geschäftsführer Michael Knust: "Ich habe mit dem Geschäftsführer des Wasser- und Abwasserverbandes ,Bode-Wipper‘, Dr. Joachim Rosenthal, vereinbart, dass wir uns im März dieses Jahres, wenn der Jahresbericht für 2010 vorliegt, zusammen setzen und beraten, wie wir mit dem Thema umgehen." Da es sich hier um Grundwasser handele, müsse es auch nicht groß gereinigt werden, gab Hohmann zu bedenken. Stöhr hält eine Verständigung beider Partner für wichtig, damit der Verband nicht zu stark belastet wird.