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Stadtväter beraten über die Vereinheitlichung der Postleitzahlen Müssen 39 Straßen in der Stadt umbenannt werden?

Von René Kiel 24.02.2011, 17:44

Mehr als zwei Jahre nach der Eingliederung der ehemaligen Gemeinden Förderstedt und Neundorf in die Stadt Staßfurt haben sich die Deutsche Post und die Kommune noch nicht auf die Postleitzahlen verständigen können.

Staßfurt. Die Deutsche Post dringt auf eine Vereinheitlichung auf drei Postleitzahlen und hat dafür zwei Modelle vorgelegt.

Danach würden Staßfurt und Neundorf die 39418 behalten, in der zweiten Variante würde Rathmannsdorf noch dazu kommen.

Löderburg, Atzendorf, Brumby, Glöthe würden die zweite PLZ bekommen. Die zweite Variante sieht dafür nur Löderburg und Atzendorf vor.

Förderstedt, Hohenerxleben, Löbnitz und Rathmannsdorf bliebe dann die dritte PLZ vorbehalten. Bei der zweiten Variante kämen noch Brumby und Glöthe dazu, Rathmannsdorf würde dann zur 39418 wechseln.

Beide Modelle hätten entsprechend den Berechnungen der Deutschen Post die Umbenennung von 30 bis 32 Straßen, deren Namen es in der Stadt zwei- oder mehrfach gibt, zur Folge.

Weil die von der Post vorgenommene Zuordnung territorial nicht ganz passt, setzt die Stadtverwaltung auf ein drittes Modell, sagte Oberbürgermeister René Zok (parteilos). Es sieht ebenfalls drei Postleitzahlen vor. Staßfurt, Neustaßfurt, Neundorf und Rathmannsdorf würden dann die 39418 bekommen, Atzendorf, Förderstedt, Hohenerxleben, Löbnitz, Brumby, Glöthe und Üllnitz die 39443 und Löderburg mit Athensleben, Lust und Rothenförde die 39446. Allerdings müssten dann insgesamt 39 Namensschilder ausgewechselt werden.

Wie es auf diesem Gebiet weiter gehen soll, darüber beriet Zok in der vergangenen Woche mit den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates und den Ortsbürgermeistern. Dort habe der Fraktionschef der Unabhängigen Wählergemeinschaften, Hartmut Wiest, betont: "Wir lassen uns von der Post nicht alles gefallen" und vorgeschlagen, es bei dem System mit fünf Postleitzahlen zu belassen. Diesem Standpunkt sei die Mehrheit der Anwesenden gefolgt.

Das Fünfer-Modell, das nur 23 Umbennenungen nach sich ziehen würde, war vor geraumer Zeit auch von der Stadtverwaltung ins Gespräch gebracht worden. Doch es ist nach Einschätzung der Deutschen Post "nicht umsetzbar, da logistische und wirtschaftliche Nachteile in unserer Sortierung zu erwarten sind und einwohnermäßig Staßfurt die Voraussetzungen für fünf Zahlen deutlich unterschreitet", teilte das Unternehmen dem Rathauschef bereits im November des vergangenen Jahres mit.

Die Kommune will jetzt erst einmal die Reaktion der Deutschen Post zum Fünfer-Modell abwarten. Danach werde man dem Stadtrat und den Ortschaftsräten, die in dieser Angelegenheit ein Mitspracherecht hätten, einen Vorschlag unterbreiten, sagte Zok. Das werde aber noch eine Weile dauern.

Bis zu einer endgültigen Entscheidung empfiehlt der Oberbürgermeister den Bürgern die bisherige Postleitzahl und dahinter den Namen des Ortes zu verwenden. Die Adressierung der Behördenpost, bei der als Ort 39418 Staßfurt, Ortsteil X vermerkt sei, führe bei der Zustellung zu Verzögerungen.

Wie die Fraktion Unabhängige Wählergemeinschaften der Volksstimme mitteilte, lehnt sie die Änderung von mindestens 30 Straßennamen ab.

Als Alternative schlägt Fraktionschef Wiest vor, den Ortsteil Brumby in die Stadt Calbe einzugliedern und Glöthe sowie Üllnitz in die Gemeinde Bördeland. Das hätten die Bürger damals gewollt. Notfalls müsse eine neue Bürgeranhörung durchgeführt werden.

Weiterhin soll die Stadt eine Satzung erlassen, die die Schreibweise Postleitzahl, Ortsteilname (Stadt Staßfurt) diktieren soll, so Wiest.

Stadtrat Niko Zenker (SPD), der auch im Ortschaftsrat Neundorf sitzt, sagte: "Es ist sinnvoll darüber nachzudenken, wie die Post besser ankommt. Es muss eine Lösung gefunden werden, die dazu führt, dass auch die Rettungskräfte ohne Verzögerung zum Einsatzort finden. Bei den Umbenennungen sollte man möglichst viel vom Ortsteilnamen berücksichtigen, zum Beispiel Löbnitzer Bahnhofstraße."