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  7. Erfolg für Gunnar Schellenberger: Er gewinnt erneut das Direktmandat

Sabine Dirlich (Die Linke) und Petra Grimm-Benne (SPD) kommen über die Landeslisten ins Parlament Erfolg für Gunnar Schellenberger: Er gewinnt erneut das Direktmandat

Von Olaf Koch, Christopher Kissmann und Elisa Sowieja 21.03.2011, 04:30

Schon als der erste Wahlbezirk gestern gegen 18.30 Uhr ausgezählt ist (Barby), ist eine Tendenz zu erkennen: Christdemokrat Gunnar Schellenberger liegt mit Abstand vor Sabine Dirlich (Die Linke) und Petra Grimm-Benne (SPD). Die Grüne Jutta Röseler holt aus dem Stand 1436 Stimmen und erreicht mit 8,2 Prozent mehr als die Partei auf Landes-ebene.

Schönebeck. Gunnar Schellenberger hat das Direktmandat im Schönebecker Wahlkreis 19 geholt. "Die CDU ist auch in der neuen Legislaturperiode die stärkste Partei", freut sich der Gewinner über das "gute Ergebnis". Dank richtete er an seine Familie, die vielen fleißigen Wahlhelfer und an seine Wähler: "Seit neun Jahren bin ich immer für die Bürger da. Das zahlt sich irgendwann aus. Meine Stimmen kommen aus allen Teilen der Gesellschaft: Arbeiter, Unternehmer, aber auch Arbeitslose und Rentner." Hinsichtlich der anstehenden Koalitionsverhandlungen sieht der CDU-Politiker die SPD in Zugzwang. "Nun müssen die Sozialdemokraten ihre Glaubwürdigkeit beweisen. Wenn sie ihr Versprechen halten wollen führt der Weg nur über uns", so Schellenberger.

"Unser Ziel, stärkste Kraft zu werden, haben wir deutlich verfehlt", sagt Linke-Kandidatin Sabine Dirlich. Von Enttäuschung spricht sie aber nicht. "Immerhin sind wir sind vor der SPD gelandet. Außerdem gibt es zwei herausragende Ergebnisse: Die NPD zieht nicht in den Landtag ein und die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu 2006 gestiegen." Hinsichtlich der Koalitionsbildung sagt sie: "Der Ball liegt jetzt bei der SPD. Gemeinsamkeiten im Wahlprogramm sind vorhanden - zum Beispiel beim Thema Mindestlohn."

Bevor gestern Petra Grimm-Benne das Ergebnis ihrer Partei und ihr eigenes kommentiert, gibt sie eine andere Stellungnahme ab: "Ich freue mich riesig, dass es die NPD nicht in den Landtag geschafft hat." Auch die Wahlbeteiligung, die bei 49 Porzent liegt, bezeichnet die Sozialdemokratin als positiv. Zufrieden kann Grimm-Benne auch mit ihrem eigenen Ergebnis im Wahlkreis Schönebeck sein. Von den drei "Großen" - Schellenberger, Dirlich und sie selbst - hat sie zwar am schlechtesten abgeschnitten, doch den meisten Zuwachs an Stimmen geholt: 2,5 Prozent.

Den Ball, den ihr Sabine Dirlich im Hinblick auf eine Rot-Rote-Koalition in Richtung SPD spielt, nimmt Grimm-Benne nicht an: "Die Menschen im Land wünschen sich eine Große Koalition. Das ist auch ein Zeichen, dass wir in den zurückliegenden Jahren eine solide Arbeit geleistet haben."

Große Freude herrscht auch bei den Grünen, die in der Kreisstadt Bernburg mit Sekt anstoßen. "Dass wir wieder im Landtag sind, freut mich riesig", sagt am Abend Jutta Röseler (Grüne). Als "nicht tragisch" bezeichnet sie den Umstand, dass die Grünen keine Regierungsverantwortung übernehmen. "Vorerst. Denn ich glaube, wenn die Menschen sehen, wie gut unsere Politik ist, dann werden wir zur Landtagswahl in fünf Jahren noch besser abschneiden."

Katerstimmung herrscht bei der FDP, die sich in einem Hotel trifft. Eine Handvoll Liberaler sitzt fassungslos an der Bar. "Ich bin sehr enttäuscht. Vom schlechten Bundestrend seit dem vergangenen Jahr haben wir uns wohl nicht wieder erholt", so Thomas Mogge.

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