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5. Hohenerxlebener Musikfest und 80. Geburtstag der Stiftungspräsidentin Ingrid von Krosigk Schloss Hohenerxleben – Von Ruine zu kulturellem Kleinod

Von René Kiel 30.08.2011, 06:38

Am Wochenende verwandelte sich die Hohenerxlebener Scheune in einen nach frischer Ernte duftenden Konzertsaal. Außergewöhnliche musikalische Begegnungen im Rahmen des 5. Musikfestes und des 80. Geburtstages der Stiftungspräsidentin Ingrid von Krosigk begeisterten 250 Besucher.

Hohenerxleben. Die Präsidentin der Hohenerxlebener Schloss-Stiftung, Ingrid von Krosigk, feierte am Wochenende ihren 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass würdigten Staßfurts Oberbürgermeister René Zok und Hohenerxlebens Ortsbürgermeister Sven Wagner die Verdienste, die Ingrid von Krosigk sich beim Wiederaufbau des heruntergekommenen Schlosses in den zurückliegenden fünfzehn Jahren erworben hat.

Ingrid von Krosigk sei verrückt gewesen, als sie sich 1996 entschlossen habe, von Berlin nach Hohenerxleben zu ziehen, eine Ruine zu kaufen und in einer gebeutelten Region Kultur zu machen, sagte Zok und fügte hinzu: "Für nichts waren sie sich seither zu schade und noch dazu in einem Alter, in dem sich andere in den Ruhestand versetzen lassen."

"Die Gründung der Schloss-Stiftung war das Beste, was uns passieren konnte"

Die Stiftungs-Gründerin habe es geschafft, mit viel Arbeit ihre Träume zu verwirklichen. Heute habe das Schloss einen guten Ruf über die Kreisgrenzen hinaus. "Es hat sich zu einem kulturellen Kleinod der Region entwickelt", lobte das Stadtoberhaupt. Nicht unerwähnt ließ Zok das große soziale Engagement von Ingrid von Krosigk.

Ihr sei es zu verdanken, dass sich jeder eine Theatervorstellung oder eine Übernachtung in ihrem Hause, in dem mehrere kleine Unternehmen erfolgreich arbeiten, leisten könne.

Wagner sagte, die Gründung der Schloss-Stiftung war das "Beste, was uns passieren konnte". Damit habe in Hohenerxleben eine Erfolgsgeschichte begonnen. "Das Schloss ist heute ein Aushängeschild und erster Anlaufpunkt im Dorf", sagte der Ortsbürgermeister, der zugleich auch die gute Zusammenarbeit mit der Stiftung, dem ebenso rührigen Kultur- und Heimatverein, dem Singekreis Hohenerxleben, der Ortsfeuerwehr und dem Landwirt Siegfried Klein hervorhob.

Sie waren es, die am Sonnabend und Sonntag dafür sorgten, dass das 5. Hohenerxlebener Musikfest in der Scheune von Siegfried Klein für alle Besucher zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.

Es stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des Geburtstages der Stiftungs-Präsidentin Ingrid von Krosigk. Diese wünschte sich ein Konzert voller Heiterkeit und Temperament mit dem Gewandhaus-Geiger Sebastian Ude, seinen Kollegen vom Neuen Salon Orchester Leipzig und der Sopranistin Jana Hruby von der Leipziger Oper.

"Dass zugunsten des Wiederaufbaus auf Gage verzichtet wurde, verdient unseren Dank"

Sie entführten die 250 Musikfreunde mit zauberhaften Melodien in das alte, schöne Wien, nach Spanien und nach Ungarn. Mit dabei war auch die künstlerische Leiterin des Schlosses Hohenerxleben, Ingrid von Krosigk, mit ihren Konzertkastagnetten.

Ein Zeichen dafür, wie sehr der Melodienreigen den Hohenerxlebenern und ihren Gästen gefallen hat, war der donnernde und nicht enden wollende Applaus am Schluss.

Sie ließen die Künstler erst nach drei Zugaben von der Bühne. "Dass sie auch dieses Mal wieder zugunsten des Wiederaufbaus des Schlosses auf ihre Gage verzichteten, verdient unsere große Anerkennung und unseren Dank", sagte Oberbürgermeister René Zok.