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Historisches Objekt soll am 26. März in Berlin versteigert werden Wasserburg kommt wieder unter Hammer

Von Nora Stuhr 03.03.2011, 05:32

Die Wasserburg Schneidlingen kommt erneut unter den Hammer. Nachdem ein Unternehmer aus Budapest das historische Gemäuer vor knapp drei Jahren auf einer Internet-auktion für rund 40 000 Euro erworben hatte, will er sich von der Burg jetzt wieder trennen.

Schneidlingen. Die Schneidlinger Wasserburg soll ihren Besitzer ein weiteres Mal wechseln. Die Deutsche Grundstücksauktionen AG hat eine Versteigerung des Objektes für Sonnabend, den 26. März, angekündigt. Die Auktion findet im abba Berlin Hotel, Lietzenburger Straße 89, statt und beginnt um 11 Uhr. Das Mindestangebot liegt bei 49 000 Euro.

Im Frühjahr 2008 hatte die Wasserburg ihren Besitzer das letzte Mal gewechselt. Damals trennte sich die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) von der Burg. Maximilian von Götzen, ein Unternehmer aus Budapest, kaufte das Burgensemble. Seine Pläne, die Burg zu großen Teilen wieder herzurichten, sind bisher nicht aufgegangen. Von Götzen hatte nach seinem Kauf angekündigt, Geld in die Sanierung der Anlage zu stecken und nicht ausgeschlossen, Räume danach für sein Unternehmen zu nutzen. Die Öffentlichkeit sollte aber trotzdem weiter Zugang haben.

Das war vor allem dem ansässigen Förderverein wichtig. Die Mitglieder kämpfen seit Jahren für den Erhalt der Burg, bieten Rundgänge an, organisieren kulturelle Veranstaltungen etwa zum Tag des offenen Denkmals oder den Weihnachtsmarkt.

Daher hatte der Verein angestrebt, einen Vertrag zur Nutzung der Burg mit dem Eigentümer auszuhandeln, der über mehrere Jahre geht. Von Götzen hatte einer langfristigen Vereinbarung bisher aber nicht zugestimmt. Mündlich war jedoch zugesagt worden, dass der Verein seine Arbeit auf der Burg weiter fortsetzen kann.

Förderverein wurde von Besitzer informiert

Dass von Götzen sich jetzt zurückzieht, weiß der Vorsitzende des Fördervereins Falk Kahmann seit knapp einer Woche. Von Götzen hat ihn vorgestern zudem per E-Mail angeschrieben und über die Gründe seiner Entscheidung informiert. "Er wohnt jetzt in Argentinien und pendelt zwischen Budapest und Argentinien." Die Entfernung sei für ihn zu groß, weiß Falk Kahmann. Von Götzen hat ihm außerdem mitgeteilt, dass er als Burgherr so lange die Verantwortung für die Burg trägt, bis sie verkauft ist.

Vom Ordnungsamt der Stadt habe der Unternehmer die Auflage erteilt bekommen, den Anbau der Burg zu entkernen, da Teile davon einsturzgefährdet sein sollen. Bis der Verkauf nicht unter Dach und Fach sei, habe von Götzen zugesagt, nötige Notsicherungsmaßnahmen in die Wege zu leiten.

Der Förderverein steckt jetzt große Hoffnungen in den neuen Eigentümer. "Wir wünschen uns jemanden, der im Sinne der Burg intensiver mit uns zusammenarbeitet", schildert Kahmann das Ansinnen der Mitglieder. Auch im Hinblick auf mögliche Fördermittel. Denn diese würde der Verein gern für den Besitzer und die Burg an Land ziehen, vorausgesetzt, sie bliebe für die Öffentlichkeit weiter zugänglich.

Kontakt zu einem Anbieter, der bei der zurückliegenden Auktion vor drei Jahren schon mitgeboten hat, gab es bereits. "Er wäre sehr kompetent und auch bereit, mit uns zu kooperieren", hofft Kahmann auf ihn als neuen Eigentümer, zumal er Kahmann zufolge Erfahrungen aus einem ähnlichen Projekt in Thüringen mitbringen würde.

Positiv im Zuge der Grundstücksauktion allgemein wertet der Fördervereinschef außerdem, dass die Bewerber der kommenden Auktion diesmal schon im Vorfeld wissen, dass ein Förderverein vor Ort ansässig ist.