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Staßfurter Modehaus-Inhaber sieht bewussteren Umgang in der Anzugsordnung zur Jugendweihe: Die Zeiten von Jeans und Turnschuhen sind vorbei

Von Falk Rockmann 28.03.2011, 06:37

Was passt zur Jugendweihe? Der wohl feierlichste Höhepunkt im Leben eines Jugendlichen hierzulande will auch kleidermäßig überlegt sein. "Die Jugendlichen gehen wieder bewusster mit ihrem Äußeren um", weiß Ronald Teßmer, der seit 15 Jahren ein Modegeschäft in Staßfurt betreibt. Die Zeiten von Jeans und Turnschuhen seien vorbei. Am Sonnabend veranstaltete er gemeinsam mit der Staßfurter Firma Label by Menz das erste Mal ein "Jugendweihe-Happening".

Staßfurt. Teßmer findet Bestätigung bei Antonia Stodolny und Marie-Chantal Klein. Die beiden 13-jährigen Staßfurterinnen freuen sich schon ganz doll auf ihre Jugendweihe. Antonia findet schon, dass man sich dem Anlass entsprechend kleiden soll und lehnt Jeans ab. "Ein Anzug wäre angemessen", meint sie. Und ihre Freundin pflichtet ihr bei. Der Anzug sollte nach dem Geschmack von Marie-Chantal allerdings ruhig mit schlichten sportlichen Schuhen in schwarz-weiß ergänzt werden. Und ganz wichtig für sie: "Die Eltern sollten nicht overdresst sein. Meine Mama darf auf keinen Fall schöner gekleidet sein als ich. Natürlich nur an diesem Tag."

Wie viele andere Jugendliche fanden sie jedenfalls jede Menge Anregungen in dem Staßfurter Modegeschäft. "Das ist Sinn der Sache", erklärt Ronald Teßmer die Premiere der Veranstaltung. "Denn auch die Eltern sind dankbar dafür. Oftmals gehen ihre Meinungen und die ihrer Kinder auseinander", weiß Teßmer um ein ziemlich sensibles Thema. Letztendlich würden aber die Jugendlichen entscheiden, wenn sie sich in der entsprechenden Garderobe wohlfühlen.

So war es jedenfalls auch bei Willy Selter. Der 14-Jährige probierte einen dunklen Anzug an, dazu ein leicht türkisfarbenes Hemd mit entsprechendem Schlips. Der Schlips bleibt übrigens bis zur Jugendweihe geknotet... "Find‘ ich nicht schlecht. Fühl‘ mich richtig wohl darin", bestätigte der Staßfurter der Verkäuferin Tina Rosenthal. Willys Mutter Sarina war froh, "dass er sich für einen Anzug entschieden hat." An ihre Jugendweihegarderobe 1985 erinnert sie sich derweil nicht so gern. "Ich trug einen weinroten Samtrock und Weste. Fast alle hatten so eine Kombi. Und einen Hut. Oh Gott!" Willys Vater hatte schon ein paar Jahre eher Jugendweihe. Lutz Selter verrät: "Ich hatte eine Kombi – dunkles Jackett, helle Hose, Hemd und Fliege." Die Hose hatte er damals lange vor der Jugendweihe im Schrank. Die Länge habe dann zur Feier gerade noch so gepasst. Die Sachen von Sohn Willy kommentiert er am Sonnabend mit "Passt!"