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Kerstin Blaszynski (48) leitet ehrenamtlich die Kinder-Bibliothek in der Löderburger Kindertagesstätte Zwergenland Mit Lese-Lust gegen Lese-Frust

Von Karolin Aertel 11.04.2011, 06:40

Ohne das Engagement ehrenamtlicher Helfer würden viele Bereiche des sozialen Lebens nicht funktionieren. Eine der vielen guten Seelen des Landes ist die Athensleberin Kerstin Blaszynski. In ihrer Freizeit kümmert sie sich um eine kleine Kinderbibliothek in der Löderburger Kindertagesstätte Zwergenland.

Löderburg. Eines sollte Kindern nie verloren gehen – Fantasie. Und wo kann man diese wohl besser bewahren, als in Büchern? "Kinder müssen wieder lesen", findet Kerstin Blaszynski, ehrenamtliche Bibliothekarin in der Kita Löderburg. "Kinder sollten in die fantastischen Welten voller Magie und Abenteuer eintauchen. Sie sollten den Fernseher aus lassen und stattdessen ihre eigenen Bilder im Kopf entwerfen. Und wir müssen ihnen dabei helfen", appelliert sie an Eltern, Großeltern und Kinder.

Da die 48-Jährige, die selbst Mutter von drei inzwischen erwachsenen Kindern ist, weiß, dass die Lütten selten von allein auf die Idee kommen, ein Buch in die Hand zu nehmen, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Löderburger Kita- und Hortkinder fürs Lesen zu begeistern. Immer donnerstags öffnet sie die kleine Bibliothek der Einrichtung.

"Lesen ist Lernen. Man merkt es bloß nicht."

In erster Linie arbeitet Kerstin Blaszynski als Köchin in der Kita. Doch ihr eigentlicher Berufswunsch sei seit jeher Bibliothekarin gewesen, erzählt sie. Daher mache es ihr auch gar nichts aus, nach der Arbeit noch ein paar Stunden da zu bleiben, um mit den Kindern Bücher auszusuchen, Bücherpakete für die Kleinsten zu packen und neue Errungenschaften zu dokumentieren.

Kerstin Blaszynski liest leidenschaftlich gern. "Lesen ist Lernen. Man merkt es bloß nicht", sagt sie. Am liebsten lese sie historische Romane. Derzeit liege beispielsweise Lea Kortes "Die Nonne mit dem Schwert" auf ihrem Nachttisch. Im Monat schafft sie es, bis zu sechs Bücher zu lesen. In jeder freien Minute lässt sie sich in die Welt der Worte, Sätze und Bücher entführen. Das wünscht sie sich auch für die Steppkes.

Sie schätzt, dass nur etwa ein Drittel der Kinder hin und wieder mal ein Buch lesen. Dabei sei dies so enorm wichtig für deren Entwicklung. "Lesen schult nicht nur", sagt sie. "Durchs Lesen lernen die Kinder auch Dinge von verschiedenen Seiten zu betrachten." Zudem seien Kinder, die regelmäßig ihre Nase ins Buch stecken, besser in Grammatik und Rechtschreibung. Und da die Lütten das so noch nicht reflektieren können, bemüht sie sich eben, ihnen das Lesen schmackhaft zu machen.