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  7. Familie Obeck lebt Motocross-Traum in dritter Generation

Familienvater aus Hecklingen hat sich seit 23 Jahren dem Motorsport verschrieben/Sohn und Enkelsohn treten in seine Fußstapfen Familie Obeck lebt Motocross-Traum in dritter Generation

Von Volker Müller 13.04.2011, 04:36

Hecklingen. "Die Saison ist schon in Gange." Karl-Heinz Obeck aus Hecklingen checkt sein Wohnmobil. "An 24 Wochenenden im Jahr ist das unser Rückzugsraum und zugleich unser Urlaub." Wenn andere wandern oder am Strand liegen, tingelt Obeck mit seiner Familie durchs Land. Sohn Danny, Enkelsohn John Harvey und die Frauen reisen mit. Ihre Leidenschaft ist der Motocrosssport. In ganz Deutschland sind Motocross-Turniere ihr Anlaufpunkt. Nicht als Zuschauer, mehr als Teilnehmer. Um die 30 000 Kilometer fahren alle zusammen im Jahr, um den Sport auszuüben. Sohn Danny Obeck ist seit seinem 12. Lebensjahr dabei. Das Motocrossvirus infizierte die Obecks aber schon viel früher.

1988 fuhr Vater Karl-Heinz zum ersten Mal zu einem Treffen des Motocross-Clubs (MC) Westeregeln. Er erinnert sich: "Dort lernten wir die ersten Tricks und Kniffs. Mopedteile von Simson, Sperber oder Spatz verbauten wir zu einem einigermaßen Crossmotorrad, nicht zu vergleichen mit der heutigen Technik." Trotzdem, die Maschine brachte dem Familiensenior den erhofften Erfolg. Erste Turniere wurden gewonnen. Der Wille und das energische Training waren Ansporn genug. Plätze auf den dritten Rängen bei den DDR-Meisterschaften wurden eingefahren.

Nach der Wende ging es in die alten Bundesländer. Das gesamte Begrüßungsgeld sei investiert worden, denkt Obeck Senior zurück.

Der Traum vom eigenen zugelassenen Wettkampfmotorrad wurde wahr. Die Maschine, die Begeisterung, das Training – Auch Sohn Danny fuhr immer besser und immer wieder wurden Zeit und Geld in das Hobby investiert. Auch in Hecklingen fanden sich Freunde des Motorsports und gründeten mit den Obecks zusammen den Verein Sporttechnik-Club Hecklingen. Sogar Tochter Anja fuhr im Rennsport Erfolge ein.

Nur Mutter Viola ist nicht immer so begeistert. Das sei als Mutter aber irgendwie normal, wenn die ganze Familie beim Rennsport unterwegs sei, meint die Frau an Karl-Heinz Obecks Seite. Dass ihr Enkel John Harvey in die Fußstapfen von Vater und Großvater treten will, sei nachvollziehbar, hat sie für das Hobby der Männer dennoch Verständnis.

Der Jüngste im Familien-Motocross-Bund sitzt seit seinem vierten Lebensjahr auf der Maschine. Er ist auf dem Weg, sich zu den Besten des Landes zu entwickeln. Erst kürzlich war der neunjährige Crossfahrer bei Spiegel-TV-Reportage zum Thema "Kinderstars im Sport" zu sehen. Es ging um junge Sportler, in denen Förderpotenzial steckt.

Organisiert sind die Obecks bei der Deutschen Jugendförderung Motorsport. Ein Projekt, das die Jugend von der Straße holt und im Sport fördert.