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Badeseen im Kreis kämpfen mit erhöhtem Wasserstand/Kiessee, Löderburger See und Albertinesee haben Saison eröffnet/Strandsolbad ist noch zu Ein Mekka für Wasserratten und Badenixen

Von Kathleen Radunsky-Neumann 31.05.2011, 06:37

Ab ins kühle Nass – so lautet vielerorts im Salzlandkreis jetzt die Devise. Nach dem Albertinesee in Üllnitz und dem Löderburger See hat nun auch der Kiessee Barby die Badesaison eröffnet. Einzig in Staßfurt ruht weiterhin der See. Denn der Wasserstand des Strandsolbades ist noch zu hoch. Abpumpen geht jedoch nicht. Ein Problem, von dem die anderen Badesee-Betreiber im Kreis ebenfalls betroffen gewesen sind.

Barby/Staßfurt. Es ist soweit. Die Zeit der grazilen Köpper, "A....bomben" sowie Tauch- und Schnorcheleinheiten ist wieder angebrochen. Seit dem Wochenende können sich Badenixen und Wasserratten im Kiessee Barby nach Herzenslust austoben. Dabei hatte es lange Zeit auf der Kippe gestanden, ob der Seepark in diesem Jahr überhaupt in die Badesaison starten kann. Der enorm hohe Grundwasserstand hatte die Freizeiteinrichtung buchstäblich unter Wasser gesetzt. "Noch heute ist der Sandstrand nicht nutzbar", sagt Karin Knopf, stellvertretende Bürgermeisterin in Barby, auf Volksstimme-Nachfrage.

Da die Stadtverwaltung ihren Wasserratten aber die beliebte Freizeiteinrichtung trotzdem vorhalten will, hat sie Einfallsreichtum bewiesen. "Wir haben eine Steganlage gebaut, über die die Besucher zur Liegewiese gelangen", erklärt Karin Knopf. Sie rechnet damit, dass das Wasser auf natürliche Weise zurückgeht, so dass im Laufe des Sommers auch der Sandstrand nutzbar wird. Die stellvertretende Bürgermeisterin rechnet mit durchschnittlich 500 Besuchern täglich, die das als "sehr gut" eingestufte Wasser zur Abkühlung und zum Badespaß nutzen.

Großes Hoffen steht in Staßfurt derweil auch an oberster Stelle. Hier konnte nämlich bisher keine Alternative gefunden werden, um das städtische Strandsolbad für Wasserratten und Badenixen zu eröffnen. "Wir können das Wasser nicht abpumpen", erklärt Oberbürgermeister René Zok. Das liege mitunter an dem hohen Schwefeldioxid-Gehalt in den unteren Metern.

"Mit großen Anstrengungen haben wir es geschafft"

So lange sich also am Grundwasserstand nicht auf natürliche Weise etwas tut, bleibt das Bad zu. "Wir hoffen, dass das Wasser bis zu den Sommerferien um rund 75 Zentimeter zurückgeht", nennt der OB seinen Zeitplan. Bis dahin werde sich der Eigenbetrieb Stadtpflege bereits um das Umfeld kümmern, so dass dann alles für die Abkühlung suchenden Staßfurter vorbereitet ist.

Auch wenn das Staßfurter Strandsolbad vorerst geschlossen bleibt, so müssen die Salzstädter nicht auf dem Trockenen bleiben. Seit dem 8. Mai lädt beispielsweise der Löderburger See zum Verweilen und Austoben ein. "Mit großen Anstrengungen haben wir es geschafft, unseren Eröffnungstermin einzuhalten", sagt Michael Schnock. Das gesamte Gelände habe laut Schnock unter Wasser gestanden. "Die Keller und die Elektroanlage waren auch betroffen", berichtet der Betreiber.

Aufgrund des Hochwassers der Bode und des zusätzlich erhöhten Grundwasserspiegels sei diese Extremsituation entstanden. Der Löderburger See wird im Gegensatz zum Strandsolbad ständig gepumpt. Wegen des um 1,80 Meter erhöhten Wasserstandes habe sich der Betreiber im Vorfeld der Saisoneröffnung entschieden, verstärkt zu pumpen.

Ebenfalls von den "Wasserkapriolen" betroffen war auch Enrico Loos, der seit 2009 den Albertinesee in Üllnitz betreibt.

"Gesamte Liegewiese überschwemmt gewesen"

"Die gesamte Liegewiese ist überschwemmt gewesen", erinnert sich Loos. Erst seit drei Wochen fange das Grünstück an, zu trocknen. "Jetzt habe ich noch zwei Schadstellen, die langsam zuwachsen", informiert Enrico Loos auf Volksstimme-Nachfrage. "Bis vor vier Wochen hatte ich noch arge Bedenken, ob die Liegewiese in dieser Saison zur Verfügung stehen wird", gibt der Betreiber zu.

Dass die Auswirkungen, die das Grundwasser und Hochwasser in diesem Jahr auf die Badeseen hatten, nahezu einmalig sind, darin sind sich die Betreiber einig. Aber: "Wir werden uns wohl darauf einstellen müssen, dass das in Zukunft öfter vorkommt", sagt Michael Schnock vom Löderburger See.