Höllensturz und Sündenfall

"Das verlorene Paradies" liegt in Staßfurt. Zumindest für einen Abend. Am 11. September wird um 19.30 Uhr das Stück von Christopher Fry (nach John Milton) im Salzlandtheater zu sehen sein. Gespielt wird es von der Laientheatergruppe "Lampenfieber" der evangelischen Kirchengemeinde St Petri und Johannis zu Staßfurt.

Staßfurt. Es ist wohl eines der aufwändigsten Stücke, das die Laientheatergruppe "Lampenfieber" bisher auf die Beine oder besser auf die Bühne gestellt hat. "Das verlorene Paradies" von Christopher Fry (nach John Milton) vereint Schauspiel, Tanz und Gesang gleichermaßen. 32 Personen aus Staßfurt und Umgebung wirken auf und hinter der Bühne. Darunter sogar Frau und Kind des Oberbürgermeisters.

Knapp ein dreiviertel Jahr lang probten die Darsteller, Sänger und Tänzer für ihren Auftritt. "Dies allerdings mit vielen großen und kleinen Hürde", resümiert Pfarrer Thomas Weigel, der die Regie des Stückes führt. So seien in dieser Zeit immer wieder Darsteller weggefallen. Eine Tänzerin wurde schwanger, andere Schauspieler sind fortgezogen oder erkrankten. Alles in allem mussten fünf Rollen neu besetzt werden. Und das kurz vor der Premiere, die vor zwei Wochen auf der Landesgartenschau in Aschersleben stattfand.

Die Premiere meisterten die Schauspieler, die nicht zu vergessen Laien sind, bravourös. "Auch wenn an der ein oder anderen Stelle kleine Patzer unterlaufen sind", erzählt der Pfarrer. Schließlich seien die Darsteller ja keine Profis. Wobei das auch nicht ganz zutrifft. Denn einige Mitglieder sind der Theatergruppe bereits seit dessen Gründung 1985 angehörig. So zum Beispiel Sven Schimpke, der in "Das verlorene Paradies" die Rolle des Adams inne hat. An seiner Seite agiert Birgit Leopold als Eva.

Neben Adam und Eva gehört auch der Dichter Milton zu den tragenden Rollen des Stückes. Gespielt wird dieser vom Chef der Staßfurter Stiftung Waisenhaus, Axel Eckert.

Aber auch Gott/Christus (Thomas Weber) und Satan (Michael Weigel) werden im Salzlandtheater auf der Bühne stehen.

Zu den wichtigen Akteuren des Stückes gehört – wenn auch im verborgenen agierend – Werra Könnecke, die "Lampenfieber"-Kostümbildnerin. Sie hatte schon im Vorfeld große Mühen. Schließlich stand sie vor der Frage: "Wie kleide ich – oder eben wie bekleide ich nicht – Adam und Eva?" Im sprichwörtlichen "Adamskostüm" konnte und wollte man die Darsteller schließlich nicht auf die Bühne schicken. Zudem musste sie sich überlegen: "Was ziehe ich Gott an? Und was trägt eigentlich die Sünde?

Vertreibung aus dem Garten Eden

Wer neugierig geworden ist und wissen möchte, was Adam und Eva, Gott und die Sünde auf der Bühne tragen werden oder wer sich das Stück, welches vom Höllensturz der gefallenen Engel, von der Versuchung Adam und Evas, vom Sündenfall und von der Vertreibung aus dem Garten Eden erzählt, anschauen möchte, der sollte die Aufführung am 11. September um 19.30 Uhr im Salzlandtheater Staßfurt nicht verpassen. Karten hierfür gibt es an der Abendkasse. Diese kosten 3.50 Euro, die lediglich für die Miete des Theatersaales verwendet werden.

Neben der Aufführung im Salzlandtheater wird es am 27. August um 19.30 Uhr eine Vorstellung im IPK Gatersleben, Correnstraße 3, und am 18. September um 19.30 Uhr in der Friedenskirche Leuna geben. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie bei der Theatergruppe unter der Rufnummer (0 39 25) 28 59 19.