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Zufrieden mit der Eingemeindung / Oberbürgermeister René Zok : "Jetzt muss sich die Identität entwickeln"

Von Kathleen Radunsky-Neumann 04.05.2010, 09:39

Brumby. Wie geht es den Brumbyern nach der Eingemeindung nach Staßfurt ? Fühlen sich die Bewohner des Ortes inzwischen als Staßfurter oder befürchten sie einen Identitätsverlust ? Die Schönebecker Volksstimme bietet morgen im Gemeindehaus Brumby die Möglichkeit, mit den Redakteuren ins Gespräch zu kommen. Als Gast hat Oberbürgermeister René Zok zugesagt..

" Wir sind auf einem guten Weg ", sagt Zok zufrieden. Er ist zuversichtlich, dass sich die Stadt mit ihren inzwischen 14 Ortsteilen auch in Zukunft als ein Ort sehen und nach außen hin präsentieren wird. " Jetzt muss nur noch die Identität kommen ", nennt Zok den Punkt, an dem er an die Kooperation der neuen Ortsteile appelliert. Dass es in manchen Ortschaften trotz des bisher friedlichen Zusammenschlusses jedoch die ein oder anderen Probleme oder Beschwerden gibt, ist sich der Oberbürgermeister bewusst. In Hinblick auf den Abend " Volksstimme vor Ort " in Brumby hat sich René Zok im Volksstimme-Gespräch zu den Kritikpunkten geäußert, die der Lokalredaktion von Brumbyern genannt wurden.

" Brumby muss angebunden werden ", geht Zok beim ersten Punkt, dem öffentlichen Personennaherkehr, direkt in die Offensive. " Ich habe bereits die Ortschaftsräte gebeten, mir mitzuteilen, wie sich der Bedarf gestaltet ", berichtet der Staßfurter, der darauf baut, dass am Mittwoch einige Vorschläge beziehungsweise Wünsche geäußert werden, zu welchen Zeiten der Busverkehr nötig sei. Gleichzeitig reagiert Zok auf den Volksstimme-Bericht vom 15. April. Darin hatte sich Volontärin Arlette Krickau intensiv mit dem Fahrplan von Bus und Zug auseinandergesetzt und war zu dem Schluss gekommen, dass sich die Brumbyer Bewohner für Behördengänge und Arztbesuche jede Menge Stress zumuten müssten, wenn sie diese mit dem öffentlichen Nahverkehr erledigen wollen. Daraufhin habe sich nun Günther Roddewig von der Verkehrsplanung ebenfalls mit den Verbindungen beschäftigt.

Das Ergebnis : Mit zehn Stunden Hin- und Hergefahre könnte ein Brumbyer einen Termin beim Kreisgericht in Aschersleben, beim Arzt in Staßfurt und im Bürgerbüro in Förderstedt erledigen. Durch diese Erarbeitung seines Mitarbeiters wisse Zok, dass man in Förderstedt knapp anderthalb Stunden auf den Anschluss-Bus warten müsse. " Das ärgert mich ", kommentiert er diesen Punkt und fügt gleich hinzu : " Es ist unser großes Ziel, dass die Abstimmung an dieser Stelle besser klappt. "

Ein weiteres Thema, zu dem der Oberbürgermeister bereits eine Lösung in Aussicht stellen kann, betrifft die Telefonbücher. Denn die Brumbyer haben keine Staßfurter Ausgabe, stattdessen liegt in den Haushalten das Schönebecker Telefonbuch. Vor geraumer Zeit hatte Zok an die 20 Staßfurter Nachschlagewerke in den Ortsteil gebracht. " Mehr konnte ich an dem Tag nicht tragen ", nennt der Staßfurter den einfachen Grund. Den Vorwurf, die Bücher seien abgezählt gewesen, weist er ganz klar von sich. Vielmehr habe er bereits Kontakt mit dem privaten Unternehmen aufgenommen, damit im kommenden Jahr Brumby auch in der Telefonbuchverteilung zu Staßfurt gehört. Als gute Nachricht gibt außerdem Peter Rotter ( CDU ), Ortsbürgermeister von Förderstedt, bekannt : " Der Verlag hat glücklicherweise zahlreiche Bücher zu viel gedruckt, die er uns bald zuschicken wird. "

Rotter, der als Ortsbürgermeister mitunter der erste Ansprechpartner für die Brumbyer ist, macht im Volksstimme-Gespräch außerdem deutlich, dass die Bewohner immer noch den Bürgerservice in Förderstedt als Anlaufpunkt nutzen können – so wie es vor der Eingemeindung nach Staßfurt auch schon war.