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Mitteldeutsche Kammerphilharmonie und Solisten " entführen " nach Spanien Stolz und Lebenslust im Dr.-Tolberg-Saal

Von Ulrich Meinhard 22.03.2010, 05:52

Schönebeck-Bad Salzelmen. Mit der Ouvertüre aus der Oper " Der Barbier von Sevilla " von Gioacchino Rossini hat die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie ihr Publikum am Freitagabend auf ein Konzert eingestimmt, das mit " Viva Espana " überschrieben war. Flott und kraftvoll die Musik des – nun ja – Italieners. Aber Sevilla liegt bekanntlich in Spanien. Das Programm des Abends enthielt ohnehin eine bunte Mischung an Komponisten unterschiedlicher Nationalität, deren Stücke jedoch alle mit Spanien in Verbindung stehen.

Sehr nachdenklich, ja schwermütig erklang als Kontrast das " Gebet des Toreros kurz vor dem Stierkampf ", eine Komposition von Joaquin Turina ( 1882 - 1949 ), ein Spanier. Es überwogen aber die Klänge, in denen Stolz und Fröhlichkeit, Lebenslust und Temperament zum Ausdruck kamen. Alles das zeigte auch Ulrike von Krosigk vom Ensemble Theatrum aus Hohenerxleben, die ihr Können zum einen als Kastagnettenspielerin und zum anderen als charmante Moderatorin des Konzertes unter Beweis stellte. Sie bekannte : " Es ist eine Freude, mit diesem sympathischen Orchester auftreten zu dürfen. " Chefdirigent Christian Simonis gab die Blumen sogleich zurück : " Mit Frau von Krosigk findet die spanische Musik in Sachsen-Anhalt eine Heimstatt. Die Künstlerin ist eine der wenigen großen Meisterinnen des Kastagnettenspiels auf der Welt. "

Nicht minder meisterhaft erklang der Gesang der aus Montreal ( Kanada ) stammenden, seit mehreren Jahren auch in Leipzig lebenden Mezzosopranistin Anne-Marie Seager. Sie war für dieses Konzert nach Schönebeck gekommen und zog ihr Publikum mit ihrer stimmlichen Kunst in den Bann.

Mit dem Stück " Navarra für zwei Violinen und Orchester " von Pablo de Sarasate ( 1844 - 1908 ) beeindruckten Farhad Billimoria und Natalia Oreschkow von der Kammerphilharmonie als Solisten. Fabelhaft die Brillanz in der ungeheuer schnellen Tonfolge : eine Art Hummelflug im Extremtempo, in der Tonhöhe nahe dem Ultraschallbereich. Erstaunlich, dass Saiten und Finger das mitmachen. Was auch immer wieder beeindruckt, ist die handwerkliche und künstlerische Qualität des vergleichsweise kleinen Orchesters. Viva la art. Viva la musica.