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Vielfältiges Programm bei den Lesetagen in der Grundschule Löderburg / 173 Euro gehen an ein Kinderhospiz Kinder helfen mit Buchbasar anderen Kindern

Von Daniel Wrüske 18.03.2010, 05:53

Lesetage werden in der Löderburger Grundschule immer wieder veranstaltet. Doch in diesem Jahr gab es neben dem Lesekönigwettbewerb noch zwei weitere Höhepunkte. Gestern besuchte die Autorin Gudrun Billowie die Mädchen und Jungen aus den dritten und vierten Klassen. Aller Schüler veranstalteten einen Bücherbasar. Das Geld kommt der Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland und speziell dem Kinderhospiz in Tambach-Dietharz ( Thüringen ) zugute.

Löderburg. 173 Euro waren gestern Mittag in der Kasse des ersten Bücherverkaufs der Löderburger Grundschule. Auf das Ergebnis sind die kleinen Leseratten, aber besonders auch Schulleiterin Sabine Schmidt stolz. " Wir wollen mit dem Geld anderen Kindern helfen, da ist jeder Betrag wichtig. " Die Verkaufsaktion im Speisesaal der Schule war Teil der Lesetage. Die Erst- bis Viertklässler konnten in Absprache mit den Eltern ausgelesene Bücher mitbringen, die sie anderen gern verkaufen möchten und selbst auch zum kleinen Preis schmökern. " An unserer Schule gibt es erfreulicherweise viele Leseratten. So kam die Idee zu dem kleinen Basar ", erklärt die Schulleiterin. Ganz viele Bücher befänden sich im Besitz der Kleinen, viele schon ausgelesen, jedoch noch gut in Schuss. Damit Lesespiele, Geschichten, Lernbücher, Romane, Technik- oder Tierbücher aber auch Märchenbücher nicht einfach im Schrank stehen, konnten die Kinder sie mitbringen und damit anderen eine Freude machen. Die Bücher waren in vier verschiedene Preiskategorien eingeteilt – von 50 Cent bis zu zwei Euro. Die Eltern sorgten für das Taschengeld und die Schule verband das Nützliche mit dem Guten. Denn das Geld geht an ein Kinderhospiz in Thüringen. Durch die Spende erhalten schwer kranke Kinder finanzielle Unterstützung für umfassende und medizinisch kompetente Betreuung. " Vor Weihnachten war ein Interessenverein an die Elternvertretung der Schule mit dem Anliegen Kinderhospiz herangetreten, doch die Zeit ist so ausgefüllt mit vielem Anderen ", erklärt Sabine Schmidt. Die Idee der Hilfe aber sollte nicht aus den Augen verloren werden, sah die Schulleitung doch auch den Gewinn für das eigene Haus. " Das Spenden und die Gespräche über die Hospizarbeit fördern die Sozialkompetenz der Kinder und tragen dazu bei, die Kommunikation zwischen Mädchen, Jungen. Lehrern und Eltern zu verstärken. " Und die Lesetage boten einen guten Anlass, die Spendenaktion zu starten. Seit Freitag beschäftigten sich die Grundschüler mit dem Lesen und dem Schreiben. In Theorie und Praxis. In Zusammenarbeit mit der Bibliothek in Staßfurt und ihrer Außenestelle in Löderburg beschäftigten sich die ersten Klassen mit Gedichten, die zweiten Klassen mit Fantasiegeschichten, die dritten Klassen mit Gedichten von Josef Guggenmos und anderen Lyrikformen. Die vierten Klassen arbeiteten an einer Abschlusszeitung als Geschenk für sich und die Schule, bevor sie die Bildungseinrichtung wechseln. Alles in allem ging es darum, Fertigkeiten und Fähigkeiten im Lesen und Schreiben zu fördern, für Sabine Schmidt das A und O des Lernens. " Aber auch die Freude an Büchern, an der gebundenen Form des Wortes, soll geweckt werden. Denn Literatur zeigt eine Vielfältigkeit der Sprache, die die Fantasie anregt und auch den eigenen Ausdruck bereichern kann. " Das sollen die Kinder entdecken. Dazu natürlich Freude und Stolz über gut Gelesenes und selbst Geschriebenes.

Wie das ganz professionell geht, erklärte Autorin Gudrun Billowie den Kindern aus der dritten und vierten Klasse. Die Schule ist Mitglied im Friedrich-Bödecker-Kreis Sachsen-Anhalt, die Schriftstellerin in seinem Auftrag oft in Schulen unterwegs. Termine, die ihr am meisten Spaß bereiten : " Kinder sind authentisch. Ihre Reaktionen zeigen ehrlich, was sie von dem Gelesenen halten. Aber sie erzählen auch von sich und geben eigene Empfindungen preis. " Für die Kleinen war es nach den Lese- und Schreibtagen um so spannender, der großen Kollegin über die Schultern zu schauen.