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Bürgermeister Helmut Zander stellt Stadtrat Investitionen in Höhe von 47, 5 Millionen Euro vor / Bis zu 50 Arbeitsplätze in Aussicht Ställe für 600 000 Hühner und über 30 000 Schweine bei Güsten geplant

Von Falk Rockmann 31.03.2010, 06:52

" Das wird für Wirbel sorgen ", meinte der Güstener Bürgermeister Helmut Zander, als er Montagabend seinen Stadtrat über Investitionspläne für Massentierhaltungen in der Güsten-Amesdorfer Gemarkung informierte.

Güsten / Amesdorf. Ställe für über 30 000 Schweine und 450 000 Legehennen sollen nach Plänen zweier Landwirtschaftsbetriebe aus Schackenthal und Ilberstedt in den Gemarkungen von Güsten und Amesdorf gebaut werden. Dazu eine Junghennenanlage für 150 000 Tiere in unmittelbarer Nachbarschaft auf Schackenthaler Seite. Außerdem soll eine Biogasanlage entstehen, die Hühnerkot und Schweinegülle zu Energie macht.

Während die Schweineanlage mit ihrem etwa 250 mal 130 Meter großen Kompaktstall für genau 21 312 Mastschweinplätze, 8400 Ferkelplätze und 2160 Sauenplätze an der Chaussee zwischen Osmarsleben und Plötzkau ( gegenüber Windpark ) geplant ist, haben sich die Investoren für die Lege- und Junghennenanlagen eine Fläche wenige hundert Meter südwestlich davon Richtung Schackenthal ausgesucht.

Bürgermeister Zander informierte auch über die geplante Investitionssumme in Höhe von 47, 5 Millionen Euro und auch über die zu erwartenden 40 bis 50 Arbeitsplätze.

Alles sicher ein verlockendes Angebot, gerade in Zeiten klammer Kassen der Kommune. Das weiß der Bürgermeister, sieht aber auch die Kehrseite : " Einerseits entstehen Arbeitsplätze, und wir haben Steuereinnahmen. Aber was den möglichen Gestank anbetrifft, da müssen wir schon sehr feinfühlig sein. " Neben den Hecklingern konnten die Einwohner im Raum Staßfurt erst dieser Tage wieder ein Lied von den Folgen der Massentierhaltung singen ...

Die Investoren sprechen allerdings von genügend Abstand zu Wohnbebauungen und argumentieren beispielsweise mit geschlossenen Kreisläufen. Die Schweineanlage soll mit einer Abluftwäsche versehen werden.

Der anfallende organische Dung werde nach Vergärung zur Energiegewinnung auf den landwirtschaftlichen Flächen " verwertet ".

Helmut Zander zitierte aus einer Dokumentation, dass die rechtliche Position von Kommunen, die solche Vorhaben verhindern wollen, nicht sehr stark sei. Er machte aber auch darauf aufmerksam, dass im Genehmigungsverfahren für solche Großprojekte nach Bundes-Immissionsschutz-Gesetz geprüft werde.

Reaktionen auf diese weitreichenden Informationen gab es am Montagabend im Güstener Stadtrat noch keine.

Die Investoren laden derweil die Stadtväter zu Besichtigungen einer Legehennenanlage und einer Schweineanlage mit Abluftwäsche ein.