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Stadt Hecklingen trennte sich gleich von zwei Führungskräften Ex-Amtsleiterin fürs Nichtstun bezahlt

Von René Kiel 05.02.2010, 05:52

Hecklingen. Die im Zusammenhang mit dem Personalstreit zwischen der Stadt Hecklingen und der Gemeinde Giersleben bekannt gewordene Versetzung der ehemaligen Gierslebener Bürgermeisterin Elke Winter in den einstweiligen Ruhestand sorgt für Diskussionen.

Nach Volksstimme-Recherchen hatte die Gemeinde Giersleben Elke Winter nach der Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft " Wippertal " mit nach Hecklingen gebracht. Doch dort ist sie nie zum Einsatz gekommen.

Der Stadtrat beschloss Anfang 2005, sie in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen. Einen Antrag hatte es von Elke Winter dazu nicht gegeben.

Wie der stellvertretende Gierslebener Bürgermeister Peter Rietsch ( Freie Bürger ) vermutet, sei jemand im Hecklinger Rathaus scharf auf diese Beamtenstelle gewesen.

Für die Stadt Hecklingen, die sich 2004 bereits drei Jahre vorfristig vom ehemaligen Verwaltungsleiter der Verwaltungsgemeinschaft " Bördeblick ", Frank Stanik, getrennt hatte, war das nicht billig. Während der ersten drei Jahre wurden Elke Winter pro Monat 2525 Euro bezahlt. Danach waren es 1200 Euro.

Hecklingens derzeitiger Bürgermeister Hans-Rüdiger Kosche ( CDU ) wollte sich zu dem Vorfall gestern nicht äußern. " Das lag nicht in meiner Entscheidungsgewalt. Das war ein Stadtratsbeschluss von 2005 ", sagte er.

Die Chefin der Fraktion Wählergemeinschaft des Hecklinger Stadtrates, Ethel-Maria Muschalle-Höllbach, sagte : " Die ganze Geschichte war überhaupt nicht notwendig. Frau Winter hätte die ganzen fünf Jahre über bei uns in der Verwaltung arbeiten können. Dann hätten vielleicht auch die Gierslebener Angelegenheiten nicht so im Argen gelegen, denn als ehemalige Bürgermeisterin der Gemeinde und Hauptamtsleiterin der aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft, Wippertal ‘ war sie mit den dortigen Problemen bestens vertraut.

Muschalle-Höllbach kann bis heute nicht verstehen, dass man eine Beamtin schon weit vor Eintritt ins Pensionsalter nach Hause schicken kann. " Ich habe damals dagegen gestimmt, denn so etwas kann man keinem Steuerzahler erklären ", sagte die Kommunalpolitikerin. Sie findet es erstaunlich, dass die Kommunalaufsicht des Altkreises Aschersleben-Staßfurt nicht eingeschritten sei.

In diesem Zusammenhang erinnerte sie daran, dass sich die Unabhängige Fraktion ( ÜpF ) damals mit der Bitte um Überprüfung an das Landratsamt in Aschersleben gewandt hatte – ohne Reaktion. " Der ehemalige Bürgermeister Jürgen Borchmann wurde von der Aufsichtsbehörde nicht angehalten, gegen den entsprechenden Stadtratsbeschluss Widerspruch einzulegen ", sagte Muschalle-Höllbach. Deshalb fordert sie nun die Kommunalaufsicht des Salzlandkreises auf, dafür zu sorgen, dass Frau Winter ihren Dienst im Hecklinger Rathaus aufnimmt.