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Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes " Bodeniederung " stimmt neuen Satzungen zu Ohne Anhebung der Grundgebühr würde Schmutzwasser 4, 45 Euro kosten

Von René Kiel 18.12.2009, 05:52

Die Kunden des Abwasserzweckverbandes " Bodeniederung " mit Sitz in Groß Börnecke ( Stadt Hecklingen ) müssen sich ab dem kommenden Jahr auf höhere Kosten für die Schmutzwasserentsorgung einstellen. Die entsprechenden neuen Satzungen hat die Verbandsversammlung Mittwochabend beschlossen. Sie sehen allerdings eine Entlastung bei der Niederschlagswasserentsorgung vor.

Groß Börnecke. Zuvor hatte der Vertreter der Gemeinde Borne, Hartmut Wegener, versucht, sämtliche Beschlussfassungen von der Tagesordnung absetzen zu lassen.

" Da sind weitreichende Dinge, die sollten wir von den neuen Gremien beraten und beschließen lassen ", sagte er und spielte damit auf die zum 1. Januar 2010 erfolgende Bildung der neuen Verbandsgemeinde Egelner Mulde an. Sie wird nur noch mit einem Abgeordneten, den der neue Verbandsgemeinderat entsenden wird, in der Verbandsversammlung des Abwasserverbandes vertreten sein. Bisher hatte jede der elf Mitgliedskommunen dort mindestens einen " Abgesandten ". Für Wegeners Vorstoß wurden vier Stimmen abgegeben, dagegen aber sechs.

Die neue Gebührenkalkulation für die Jahre 2010 bis 2012 hat das Magdeburger Ingenieurbüro Pro 2000 erstellt. Wie dessen Geschäftsführer Carlo Jung sagte, seien dabei die Betriebsergebnisse der Jahre 2007 und 2008 berücksichtigt worden, die für 2009 habe man geschätzt. Darüber hinaus seien auch die zu erwartenden Einwohnerrückgänge eingepreist.

Höhere Aufwendungen belasten Gebühren

Auf Wegeners Frage, wieso die Schmutzwassergebühr innerhalb von so kurzer Zeit nach der letzten Kalkulation von 4, 03 auf 4, 25 Euro erhöht werden muss, verwies Jung auf die steigenden betrieblichen Unterhaltungskosten, die sich von 317 300 Euro auf 578 140 Euro im nächsten Jahr erhöhen werden.

Wie der amtierende Geschäftsführer Uwe Baier der Volksstimme sagte, müsse der Verband in diesen drei Jahren zusammen 550 000 Euro zu Lasten der Gebührenzahler ausgeben, um insgesamt 128 von Schwefelwasserstoff angegriffene Schächte sanieren zu können. Die private Betreiberfirma, die WTE Betriebsgesellschaft mbH, hingegen werde zur Geruchsvermeidung und zur Verhinderung weiterer Zersetzungserscheinungen in den 21 Transportleitungen Dosierstationen auf ihre Kosten einbauen. Das sieht der Vergleich vor, auf den sich beide Parteien am 23. Oktober vor dem Schiedsgericht in Potsdam verständigt hatten, sagte Baier. Darüber hinaus müssten beide Seiten jeweils 100 000 Euro pro Jahr für die Betriebskosten beziehungsweise die notwendigen Chemiekalien aufbringen.

Überzahlung macht

Absenkung möglich

Die positive Entwicklung bei den Niederschlagswassergebühren, die von 2, 75 Euro auf 1, 95 Euro sinken werden, führte Jung darauf zurück, dass es in der zu Ende gehenden Kalkulationsperiode bei dieser Position eine Überzahlung von rund 600 000 Euro gegeben habe, die man an die Kunden zurückgebe.

Als größtes Problem bezeichnete Hecklingens Vertreter Peter Krone den hohen Anteil an Fremdwasser. " Es bleiben zwischen 600 000 und 800 000 Kubikmeter pro Jahr, die durch die Leitungen fließen und nirgendwo zugeordnet werden können ", sagte Krone und stellte die Frage : " Wer bezahlt das ?" " Wir Bürger ", schallte es ihm aus den Zuschauerreihen entgegen.

Die neuen Gebührensatzungen wurden mit zehn Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschlossen. Damit folgten die Verbandsvertreter auch dem Vorschlag der Geschäftsführung, die Grundgebühr von 6, 94 Euro auf 8 Euro pro Wohneinheit und Monat anzuheben. Ansonsten hätte man die Schmutzwassergebühr mit 4, 45 Euro festlegen müssen, sagte Baier. Er hält zukünftig eine weitere Erhöhung der Grundgebühr für ratsam.