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Verstärktes Interesse an der Errichtung größerer Photovoltaik-Anlagen in Staßfurt Sonnenenergie wird auf Bodepark-Dächern eingefangen

Von René Kiel und Falk Rockmann 23.10.2009, 04:55

Staßfurt. Im Staßfurter Rathaus mehren sich die Anträge von privaten Investoren, die im Stadtgebiet Photovoltaik-Anlagen zur Gewinnung von Strom aus der Sonnenenergie nutzen möchten.

Aber nicht überall ist das möglich oder erwünscht. So lehnte der Bauausschuss des Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung das Ansinnen eines Unternehmers ab, eine solche Anlage auf einer rund 30 000 Quadratmeter großen ungenutzten, unbebauten Grundstücksbrache im Athenslebener Weg zu errichten.

Damit folgten sie der Empfehlung des Leiters des Fachdienstes Stadtsanierung und Bauen, Wolfgang Waschk. Er hatte argumentiert, dass dieses Vorhaben gegen den gültigen Flächennutzungsplan der Stadt verstoße. Darüber hinaus stehe die intensive Flächeninanspruchnahme von Photovoltaik-Anlagen im Außenbereich dem Baugesetzbuch entgegen. Fachdienstleisterin Anke Michaelis sieht außerdem eine fehlende Akzeptanz in der Stadt für ein solches Projekt. " Bei dem geplanten Standort handelt es sich um eine ehemalige Industriefläche, die unter Altlastenverdacht steht ", weist die Ressortchefin außerdem in ihrer Stellungnahme hin.

Das letzte Wort in dieser Angelegenheit hat allerdings das Landratsamt als Genehmigungsbehörde, sagte Waschk.

Seiner Begründung konnte Niko Zenker ( SPD ), wie er betonte, nicht folgen.

Einen großen Schritt weiter ist derweil Investor Klaus Ecke, der eine Photovoltaik-Anlage auf den Dächern des Staßfurter Bodeparks plant. " Noch in diesem Jahr soll die Anlage in das öffentliche Netz einspeisen ", kündigte Ecke bei einer Bauberatung vor Ort an. Knapp 4000 Quadratmeter Dachfläche werden so genutzt für die umweltschonende Energiegewinnung. Wie Thomas Grüter von der Bremer Firma mitteilte, die die Anlage vertreibt, werden die 1900 Module 130 000 KWh im Jahr erzeugen können. Das würde für gut 40 Haushalte reichen und erspare der Umwelt 91 Tonnen Kohlendioxid. Neu an der Anlage sind die Trägerkonstruktionen für die Module, die eine Firma aus Garrel entwickelt hat und die aus Polycarbonat bestehen, deshalb extrem leicht und für solche Supermarkt-Dächer geeignet sind.

In die neue Photovoltaik-Anlage werden rund 500 000 Euro investiert.