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Landesverkehrsminister Karl-Heinz Daehre und Verein zur Hebung der Saaleschifffahrt besuchen die Werft Mukrena 140 Lkw-Ladungen besser über den Wasserweg transportieren

Von Paul Sprengler 16.10.2009, 04:58

Alsleben / Mukrena ( MZ ). Die Regierungskoalition auf Bundesebene zwischen CDU und FDP weckt beim Verein zur Hebung der Saaleschifffahrt ( VHdS ) die Hoffnung, dass im nächsten Jahr der Ausbau der Saale zwischen Calbe und Elbmündung einen wichtigen Schritt vorankommen wird.

Bei einem Treffen mit Landesverkehrsminister Karl-Heinz Daehre ( CDU ) auf der Werft in Mukrena wurde gestern die gemeinsame Erwartung formuliert, dass 2010 mit dem Planfeststellungsverfahren begonnen werden kann. Vor einem Jahr wurde das Raumordnungsverfahren mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschlossen.

Zu dem Treffen waren mit Thomas Müller ( Solvay ), Markus Cieslik ( esco ) und Marian Haft ( Emissionsbeauftragter der Firma Schwenk-Zement ) auch Vertreter der Bernburger Großbetriebe eingeladen. Diese würden von dem 7, 5 Kilometer langen Schleusenkanal Tornitz neben Betrieben im Großraum Halle den größten Nutzen ziehen. Der Verband zur Hebung der Saaleschifffahrt geht von einer Jahresleistung von 2, 2 Millionen Tonnen aus, mit denen Transporte von Straße oder Schiene wirtschaftlich sinnvoll auf das Wasser verlagert werden könnten. Ein Nutznießer wäre beispielsweise das neue Heizkraftwerk in Bernburg. Wie Thomas Müller erklärte, könnte täglich die Fracht von 140 Lkw über die Wasserstraße ersetzt werden.

VHdS-Präsident Sprinzek hatte die Werft Mukrena für den Termin gezielt ausgesucht. " Wir wollen dokumentieren, dass auch die mittelständische Wirtschaft vom fehlenden Ausbau betroffen ist ", sagte Sprinzek. Werftbetreiber Bernd Fischer erläuterte, dass er sich an vielen Ausschreibungen nicht beteiligen kann, weil durch den unsicheren Wasserstand der Saale nicht klar ist, ob er Lieferfristen auch einhalten kann. " Da kann ich mich nicht auf das Glatteis wagen ", sagte Fischer angesichts drohender Vertragsstrafen.

In dem Betrieb sind zwölf Mitarbeiter und drei Lehrlinge beschäftigt. Marian Haft von Schwenk-Zement berichtete, dass vor kurzem ein Versuch gescheitert sei, 800 Tonnen Hüttensand, der als Zementzuschlagstoff gebraucht wird, von Salzgitter über die Saale zu verschiffen. Das Schiff sei am Trabitzer Felsen hängen geblieben.