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  7. 40 Starter kommen beim Florianlauf der Güstener Feuerwehr aus der Puste

Blauröcke schaffen neuen Höhepunkt beim Tag der offenen Tür / Volksstimme unterstützt Aktion der ehrenamtlichen Retter 40 Starter kommen beim Florianlauf der Güstener Feuerwehr aus der Puste

Von Daniel Wrüske 07.09.2009, 07:01

Die Freiwillige Feuerwehr in Güsten veranstaltete am Sonnabend ihren Tag der offenen Tür. Neben Technikschau und viel Programm gab es zum ersten Mal auch den Florianlauf. In drei Gruppen traten die Starter an.

Güsten. " Wir sind mit der Resonanz zufrieden und wollen auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder einen Florianlauf starten. " Das Resümee von Güstens Stadtwehrleiter Gert Lehmann ist nach der Premiere des Rennens durchweg positiv. 2009 soll der Florianlauf also wieder Auftakt für den traditionellen Tag der offenen Tür bei den Blauröcken werden. Dann, wie der Wehrleiter hofft, mit einem noch größeren Teilnehmerfeld.

Das konnte sich beim ersten Mal am Sonnabend aber durchaus schon sehen lassen. 40 Läufer gingen in drei verschiedenen Altersklassen an den Start. Sie liefen vom Feuerwehrhaus je nach Kategorie drei verschiedene Strecken. Dabei ging es darum, am schnellsten wieder am Thälmannplatz anzukommen und damit die beste Zeit vorzuweisen. Teilnehmer waren dabei nicht nur Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. " Das Rennen ist für alle offen ", sagt Güstens ehemaliger Wehrleiter Klaus Schmidt. Er hatte die Idee zu diesem besonderen Programmpunkt. Das Vorbild fand er in der Börde, hier traten die Blauröcke verschiedener Orte gegeneinander an. " Das muss doch auch in Güsten funktionieren ", so seine Gedanken. Als einstiger Feuerwehrchef, Schmidt führte die ehrenamtlichen Retter in der Ränzelstecherstadt von 1980 bis 2007, weiß er auch um die programmatische Ausgestaltung der Tage, bei denen die Wehr Besucher hinter die Kulissen ihrer Arbeit blicken lässt. " Für die Vormittagsstunden fehlte bisher ein Höhepunkt ", meint Schmidt. Der sei jetzt mit dem Florianlauf geschaffen. Außerdem verdeutliche der sportliche Programmpunkt, der Lauf durch Güsten, das, was der gesamte Tag der offenen Tür wolle – die Verbindung von Feuerwehr, Ort und Menschen. Seit den 90 er Jahren gewähren die ehrenamtlichen Retter regelmäßig Einblicke in ihre Arbeit und ihren Stützpunkt. " Wir wollen damit zeigen wie die Arbeit der Feuerwehr aussieht ", erläutert Gert Lehmann.

Interesse an der Feuerwehr wecken

In Gesprächen erläutern die Feuerwehrmänner, was ihren Dienst ausmacht – von den Einsatzkräften bis zur Jugendfeuerwehr. 59 aktive Kameraden leisten derzeit in Güsten ihren aktiven Dienst, 21 weitere sind in der Reserveabteilung. Die Jugendfeuerwehr freut sich über 19 Nachwuchskräfte im Alter von zehn bis 18 Jahren. Ganz neu in der Eisenbahnerstadt ist die Kinderfeuerwehr. " So führen wir bereits die Jüngsten an den Dienst bei der Feuerwehr heran. Sie lernen Grundlagen des Brandschutzes – spielerisch und mit Spaß. Vielleicht springt der Funke der Begeisterung über und die Kinder bleiben dabei ", umschreibt Lehmann und macht damit auch auf die Aktivitäten der Nachwuchsarbeit aufmerksam. Die könne nicht früh genug beginnen. In diese Bemühungen reihe sich dann auch der Tag der offenen Tür. " Mitgliederwerbung für den Einsatzdienst und die Jugendfeuerwehr ist natürlich an einem solchen Tag Thema. "

Daneben können die Besucher aber auch über die Technik und Ausrüstung staunen, die modernen Fahrzeuge einmal aus nächster Nähe betrachten oder über die heutzutage manchmal fast skurril anmutende alte Technik – genannt sei ein von " Pferden und Kameraden gezogener " Hydrantenwagen mit Feuerspritze aus dem 19. Jahrhundert – schmunzeln. Ausstellungsstück war auch ein LF 15 Magirus Deutz. " Den nennen alle Oma ", sagt Lehmann schmunzelt. Doch das Fahrzeug treibt den Kameraden eigentlich Sorgenfalten auf die Stirn. Nach einer umfangreichen Reparatur zeigt es immer noch Störungen. Geld für die Instandsetzung und Ertüchtigung könne aber nur von Sponsoren kommen, verdeutlicht der Stadtwehrleiter : " Der LF 15 ist nicht mehr im Einsatzdienst, dient der Traditionspflege, auf öffentliche Gelder können wir deshalb kaum hoffen. " Lehmann glaubt aber, finanzstarke Helfer finden zu können.

Gespräche über Zusammenarbeit

Vielleicht auch in den neuen Gefilden der Verbandsgemeinde Saale-Wipper ab dem 1. Januar 2010. Dann wird auch das Feuerwehrwesen umstrukturiert. Die Wehren aus der jetzigen Verwaltungsgemeinschaft, aus Giersleben und Amesdorf / Warmsdorf sind dann Ortswehren. Damit die Zusammenführung gelingt, sitzen die Wehrleiter schon jetzt regelmäßig zusammen, erarbeiten beispielsweise einen Satzungsentwurf. Das alles ist – zwar nicht mehr ganz so entfernte – Zukunftsmusik, allenfalls interessant für den Tag der offenen Tür im kommenden Jahr, wenn erste Schritte des Zusammenwachsens sichtbar sein sollen.

Am Wochenende stand zuerst ein umfangreiches Programm in der Aufmerksamkeitsgunst des Publikums mit einer Tombola, Hauptpreis war das Feuerwehrschwein " Flori, dem Auftritt der Crazy Girls des ESV Lok Güsten, einer Modenschau und dem Tanzabend mit Heinrich und Eddy.