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Seit der Übernahme neun Millionen Euro investiert Achslagerwerk Staßfurt stockt Personalbestand auf über 200 auf

Von René Kiel 19.09.2009, 07:25

Das Achslagerwerk Staßfurt ( AWS ), das nach der Insolvenz vor drei Jahren durch die Firmengruppe Hübner aus Neugattersleben übernommen wurde, hat sich wieder stabilisiert und die Zahl der Arbeitsplätze weiter erhöht. Mit dem Neubau einer weiteren Fertigungshalle setzt das mittelständische Unternehmen seine Expansion fort.

Staßfurt. Für dieses Projekt, das die Bearbeitung von Großteilen erleichtern soll, wurde gestern Nachmittag das Richtfest gefeiert. Den Rohbau der Halle hatte der Hauptauftragnehmer, die Sasse Baukonzepte GmbH & Co. KG Groß Schierstedt ( Stadt Aschersleben ) in einer Rekordzeit aus dem Boden gestampft. Der Neubau kostet einschließlich der Ausstattung rund 6, 5 Millionen Euro. Damit hat die Firmengruppe Hübner dann insgesamt neun Millionen Euro in diesen Standort investiert.

Firmenchef Klaas Hübner erinnerte daran, dass sich seine Familie seit 1997 unternehmerisch in Staßfurt engagiert, wo sie mehrere Firmen besitzt. " Damals hatten wir noch nicht damit gerechnet, wie groß der Erfolg in Staßfurt sein wird ", lobte Hübner die Stadtverwaltung und Oberbürgermeister René Zok ( parteilos ) sowie dessen Vorgänger Martin Kriesel für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung. " Das ist ein Grund dafür, dass wir uns hier weiter engagieren ", sagte Hübner. " Die Stadt Staßfurt ist ein guter Standort für Industrieunternehmen. " Das habe natürlich auch mit den sehr qualifi zierten und engagierten Mitarbeitern zu tun, die sich in ihre Firma einbringen. Er glaube fest daran, dass man einen Mitarbeiterstamm habe, mit dem man weiter wachsen könne, wenn die Auftragslage das zulasse, sagte Hübner, der dem Achslagerwerk eine gute Zukunft bescheinigte.

AWS-Geschäftsführer Thomas Heß dankte allen, die zum Gelingen dieses Vorhabens beigetragen haben.

Der Hallenneubau, so sagte er, sei notwendig, damit das Unternehmen seinen Kunden ein Komplettpaket an Leistungen anbieten kann, was bislang aufgrund der fehlenden Kapazitäten nicht möglich war.

Im Vergleich zu anderen Firmen der Branche gehe es dem Achslagerwerk noch gut, dennoch gehe die Finanz- und Wirtschaftskrise auch hier nicht spurlos vorüber. " Unsere Auftragslage ist dünner als vor einem Jahr. Wir haben zu kämpfen um jeden Auftrag ", sagte Heß. Um so mutiger ist das, was sich er und seine Mitarbeiter für die Zukunft vorgenommen haben – das Achslagerwerk Staßfurt zum führenden Radsatzlagerproduzenten in Europa auszubauen. Neben diesem klassischen Geschäftsfeld als Zulieferer des Schienenfahrzeugbaus, mit dem 1946 alles in Staßfurt begann, setzt das mittelständische Unternehmen außerdem auf den Maschinenbau, den Zukunftsmarkt Windenergie, wo sich AWS mit den neuen Kapazitäten ein großes Stück vom Kuchen abschneiden will, und den Automobilbereich. " Für letzteren realisieren wir derzeit neun Projekte für BMW, Thyssen-KruppundMercedes ", sagte Heß.

Aus seiner Sicht bietet der Standort Staßfurt, den man weiter entwickeln wolle, immer noch Potenzial. Das wirkt sich auch positiv auf die Beschäftigtenzahl aus, die sich inzwischen auf 195 erhöht hat. Das sind mehr Mitarbeiter als vor der Insolvenz. Inbegriffen sind 15 Auszubildende. Das reicht dem Unternehmen aber noch nicht aus. Es sucht nun weitere Lehrlinge. Darüber hinaus sollen nach der Fertigstellung der Halle weitere zehn neue Arbeitsplätze geschaffen werden, kündigte Heß an.

Oberbürgermeister Zok äußerte sich angesichts dieser positiven Entwicklung des Achslagerwerkes beeindruckt und bezeichnete die Firmengruppe Hübner als " Glücksgriff ". Ein Richtfest in Zeiten der Weltwirtschaftskrise sei ein sehr seltenes Zeichen. Zok glaubt angesichts der vielen Neubauprojekte, die in den letzten Wochen in den Firmen der Stadt in Angriff genommen wurden, gar, dass die Krise um Staßfurt einen Bogen zu machen scheint. Der Oberbürgermeister freute sich auch über Hübners Lob über die Verwaltung. So etwas sei sehr selten, sagte er.