1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Programm Kommunalkombi: 36 Stellen im Kreis unbesetzt

Ulrich Reder beim Ausschuss für Bau, Umwelt, Planung und Verkehr Programm Kommunalkombi: 36 Stellen im Kreis unbesetzt

Von Daniel Wrüske 26.09.2009, 07:25

Der Salzlandkreis will die ihm für das Jahr 2009 vom Bund und Land genehmigten 136 Stellen im Bereich der Kommunalkombi nicht vollständig ausnutzen. Das teilte der stellvertretende Landrat Ulrich Reder dem Bau-, Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss des Kreistages mit.

Staßfurt / Hohenerxleben.

" Wir werden dem Wirtschaftsministerium des Landes Sachen-Anhalt den Vorschlag unterbreiten, lediglich 100 Plätze im Salzlandkreis zu nutzen und die restlichen freien Kapazitäten zur Verfügung zu stellen ", sagte Reder. Diese Plätze könnten dann in anderen Bereichen genutzt werden, beispielsweise in den großen kreisfreien Städten, so der Dezernent, die bisher im Programm der Kommunalkombi wenig berücksichtigt werden.

Als Grund nannte Reder, dass es dem Kreis trotz umfangreicher Akquise nicht gelungen sei, die zugestandenen Stellen zu besetzen.

Die Gründe dafür seien vielfältig. Viele Kommunen wären aufgrund unausgeglichener Haushalte nicht in der Lage, die Kofi nanzierung für die Arbeitsplätze zu übernehmen. Das sei auch bei dem Programm innerhalb von Kommunalkombi, bei dem das Land Geld an klamme Städte und Gemeinden zuschießt, wie im Salzlandkreis der Fall.

Kollision mit

anderen Maßnahmen

Im Jahr 2008 gab es 121 Stellen im Rahmen des Kommunalkombi-Programms im Salzlandkreis. Das Land gab als Kofi nanzierung 962 454 Euro dazu. Für die 136 Stellen in diesem Jahr sollten rund 1, 1 Millionen Euro aus Magdeburg kommen.

Ein weiteres Problem, so Reder, sei, dass viele Vereine und Gruppen bestimmte Personen favorisieren würden, mit denen sie gute Erfahrungen gemacht hätten. In einigen Fällen kollidiere Kommunalkombi aber auch mit anderen Förder-, Qualifizierungs- oder Weiterbildungsmaßnahmen von Arbeitsverwaltungen und Sozialhilfestellen.

Außerdem seien nicht alle Menschen für die entsprechenden Stellen gleich geeignet, beispielsweise in der Kinder- und Jugendarbeit. " Wir müssen ehrlich bekennen, was wir leisten können und was nicht ", so Reder. Anstatt die Stellen und damit auch die Mittel verfallen zu lassen, wolle man sie dem Ministerium zur anderen Nutzung anbieten.

" Das ist nicht ihr Ernst ", war der eindeutige Kommentar von Ausschusschefi n Heike Brehmer ( CDU ). Als ehemalige Landrätin des Altkreises Aschersleben-Staßfurt hatte sie sich maßgeblich dafür eingesetzt, das Programm in das Salzland zu holen, hat doch die Region neben dem Mansfelder Land bei den Arbeitsmarktzahlen oft die rote Laterne. " Wir wollten die Wirtschaftsregion hier strukturell stärken und sollten jede Chance nutzen, die sich auftut ", so Brehmer. Sie forderte, dass die Kreisverwaltung weiterhin das Gespräch suche, um alle Stellen besetzen zu können. Dr. Manfred Püchel ( SPD ) pflichtete Brehmer bei. Das Programm Kommunalkombi bringt Menschen ohne Arbeit wieder in das Berufsleben. Neue Jobs sollen mit Hilfe einer staatlichen Finanzspritze entstehen und dauerhaft erhalten bleiben.

Großer Anteil im

sozialen Bereich

Der größte Anteil dieser Stellen – rund 37 Prozent – liegt im sozialen Bereich oder in der unterstützenden Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit. Andere Stellen wurden zur Unterstützung der kulturellen und touristischen Entwicklung eingerichtet. Rund 16, 6 Prozent der Stellen unterstützen im engeren Sinne die kommunale Arbeit. Die thematische Verteilung der Stellen entspricht den Erfahrungen aus dem öffentlich geförderten Arbeitsmarkt heraus, in denen Zusätzlichkeit, öffentliches Interesse und Wettbewerbsneutralität der Stellen als Kriterien vorausgesetzt werden.