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Lebenshilfe " Bördeland " investiert mehrere Millionen Euro in Staßfurt Wohnpark, Pflegeheim und neues Servicezentrum

Von René Kiel 26.08.2009, 07:01

Trotz der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise investiert die Lebenshilfe " Bördeland " gGmbH Staßfurt derzeit gleich an zwei Standorten in der alten Salzstand mehrere Millionen Euro. Dadurch wird das Stadtbild weiter aufgewertet.

Staßfurt. Mit Hochdruck bereitet das Unternehmen derzeit die Übergabe des Wohnparks " Am Wasserturm vor, der auf dem Gelände der ehemaligen Frauenklinik am Athenslebener Weg entstand. " Die 20 Wohneinheiten werden am 1. September ihrer Bestimmung übergeben ", kündigte Lebenshilfe-Geschäftsführer Stephan Labudde an.

Diese auf zwei Etagen untergebrachten Wohnungen, die über eine Fußbodenheizung sowie über einen Balkon oder Terrasse verfügen, seien alle barrierefrei und von einem Fahrstuhl aus zu erreichen. Zudem verfügen sie über bodengleiche Duschen.

Mit dieser Ausstattung reagiere man auf die zunehmende Zahl von älteren Bürgern und ihre speziellen Ansprüche, sagte Labudde. Das sei dort in vorbildlicher Weise verwirklicht worden.

Darüber hinaus sei beim Bau darauf geachtet worden, die Umwelt zu schonen. So habe man eine extrem aufwändige Dämmung der Außenwände vorgenommen und sehr aufwändige Türen und Fenster einbauen lassen. Dieser Aufwand werde sich durch geringere Nebenkosten für die Mieter auszahlen, ist Labudde überzeugt.

Diese stehen bis auf zwei Wohnungen bereits fest. Das Spektrum reiche von Familien bis zu alleinstehenden Senioren im Rollstuhl.

Am 1. September Wohnungsübergabe

Die Lebenshilfe legt großen Wert darauf, dass es dort zu einer generationsübergreifenden Hausgemeinschaft kommt und sich auch behinderte Menschen wohlfühlen können. Und wenn sich alle gut verstehen, könnte es auch gemeinsame Feiern geben, die das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mieter weiter stärken würden.

Die Kosten für dieses Vorhaben, für das der Baustart im Frühjahr dieses Jahres erfolgte, gab Labudde mit knapp über zwei Millionen Euro an. Am Bau seien vornehmlich Firmen der Region zum Zuge gekommen, betonte der Geschäftsführer. " Jetzt werden dort letzte Arbeiten im Außenbereich erledigt ", fügte er hinzu. Die Bewohner können, wenn sie wollen, ihr Umfeld auch selbst gestalten.

Das auf dem gleichen Gelände geplante kleine, familienähnliche Pflegeheim mit 30 Plätzen, das im Objekt der ehemaligen, lange Jahre leerstehenden Frauenklinik entsteht, soll das Konzept des Wohnparks abrunden. Es wird rund 1, 8 Millionen kosten und soll im ersten Quartal des kommenden Jahres seiner Bestimmung übergeben werden. Dafür gebe es schon erste Nachfragen, sagte Labudde.

Das dritte Projekt, das die Lebenshilfe gegenwärtig umsetzt, ist der Ausbau des ehemaligen Stadtcafés zu einem Servicezentrum. " Er beginnt in dieser Woche ", sagte Labudde. Die Innenarbeiten sollen im Winter ausgeführt werden, so dass eine Fertigstellung im kommenden Frühjahr erfolgen kann.

Labudde : " Dort werden wir neue Leistungen anbieten. " Dazu zählte er eine Wäscherei auch für Private, den Keramik-Kreativbereich sowie die Produktion und den Verkauf von handgemachten Kerzen. Insgesamt sollen in diesem Gebäude einmal 30 Arbeitsplätze für psychisch kranke Menschen entstehen. " Das findet bei dem entsprechenden Personenkreis Interesse, so dass wir davon ausgehen können, dass wir diese 30 Arbeitsplätze auch besetzen können ", sagte der Lebenshilfe-Chef.

Das repräsentative Objekt in der Stadtmitte wurde jahrzehntelang als Gaststätte genutzt und stand dann lange Zeit leer. Durch einen Brand im Dachgeschoss wurde das Haus schwer beschädigt. Die Lebenshilfe hat es bei einer Zwangsversteigerung erworben, um ihm wieder neues Leben einhauchen zu können.

Die Lebenshilfe " Bördeland " gGmbH beschäftigt derzeit in der Region einschließlich der Kindertagesstätten knapp unter 700 Mitarbeiter, davon arbeiten über 370 behinderte Mitarbeiter in der Werkstatt.