1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Suppenküche auf ganz andere Art

Empfang anlässlich der Eröffnung des wohltätigen Projektes " Suppe & Seele " Suppenküche auf ganz andere Art

Von Anja Keßler 15.07.2009, 05:02

Dass Monique Krause ihre Suppenküche anders betreiben will, als es andere derartige Einrichtungen tun, merkten die Gäste eines Charity-Empfangs am vergangenen Freitag. Nach einer Woche Betrieb hatte die Begründerin von " Suppe & Seele " Geschäftspartner und Sponsoren zu sich in den sozialen Treff Schönebeck eingeladen.

Schönebeck. Es täte ihr leid, aber es hätten kurzfristig so viele Leute abgesagt, begrüßt Monique Krause die Presse, als müsste sie sich entschuldigen, dass es nicht so viel zu sehen gibt. Prominente halt. Dabei ist Dagmar Hase gekommen. Die Magdeburger Sportgröße interessiert sich für das Projekt " Suppe & Seele ". Der soziale Treff, der Bedürftigen Frühstück, Mittagessen und Abendbrot, Versorgungsbeutel, eine Kleiderkammer und ein gutes Wort von morgens 8. 30 Uhr bis 20 Uhr am Abend, sieben Tage die Woche bietet, ist in dieser Form im Salzlandkreis einmalig.

Monique Krause kommt aus einer ganz anderen Welt. Zu ihren Bekannten gehören Firmenbesitzer, Anwälte, Boutique- und Galeriebesitzerinnnen. Leute aus Magdeburg, über die man gemeinhin sagen würde, die haben es geschafft. Von denen braucht keiner den Euro zwei- oder dreimal umzudrehen. Die 34-jährige Magdeburgerin wollte von ihrem Erfolg etwas zurückgeben und kam auf die Idee eine Suppenküche zu gründen. Nach dem die eine Woche geöffnet war, wollte sie ihren Freunden zeigen, was daraus geworden ist. Bei einem so genannten Charitiy-Empfang, zu gut deutsch Wohltätigkeitsempfang.

Und so fand auch Dagmar Hase den Weg nach Schönebeck. Über eine gemeinsame Bekannte war die Ex-Sportlerin auf das Krause-Projekt aufmerksam geworden. " Ich interessiere mich sehr für soziale Projekte wie die Tafel und bin gern bereit, etwas zu tun, wenn die Idee überzeugend ist ", erklärte Hase.

Für die musikalische Umrahmung des Abends hatte Sven Hause gesorgt. Der Fachbereichsleiter der Kommunalen Beschäftigungsagentur ( KoBa ), die das Projekt mit Mitarbeitern unterstützt, hatte das Duo Matthias Ihlo und Nadine Schuster aus Barby eingeladen. Ein besonderes Geschenk machte auch der Magdeburger Graff ti-K ünstler Steven Krüger. Gemeinsam mit seinem Partner Hans Schinlauer hatte er im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht ein Graffto an die Wand gebracht, das das Gradierwerk zeigt. Enthüllt wurde das Bild beim Empfang.

Gefragte Ansprechpartner waren an diesem Abend auch Simone Eckert und René Engelmann. Die beiden KoBa-Klienten gehören zu den 30 Mitarbeitern, die in " Suppe & Seele " für ein Jahr eine Aufgabe gefunden haben. In Sechs-Stunden-Schichten arbeiten die Teilnehmer der Maßnahme.

" Es macht Spaß nach sieben Jahren Arbeitslosigkeit wieder eine Aufgabe zu haben ", sagte der 38-jährige Engelmann und zeigte stolz Probeessen. " Wir machen Frühstück, Mittag, Abendbrot – und wissen oft am Morgen nicht, was es mittags gibt ", erklärt er, warum vor allem auch Kreativität in der Küche gefragt ist. Die Lebensmittel kommen aus Spenden von Supermärkten aus Schönebeck und Magdeburg.

In der ersten Woche des sozialen Treffs wurden bis zu 40 Frühstücke und Abendessen zu je 25 Cent ausgereicht. Hinzu kamen im Schnitt 60 bis 70 Mittagessen zu 50 Cent. " Wir haben viele Bedürftige, die alle drei Mahlzeiten bei uns einnehmen ", sagt Engelmann. Und : " Die wenigsten kommen nur zum Essen, viele bleiben noch zu Gesprächen. Manche haben auch nachgefragt, wie sie hier an eine Stelle kommen. "

Die KoBa hat für die Maßnahme eine Vermittlungsquote der Mitarbeiter von 15 Prozent angesetzt. " In dieser einen Woche haben wir schon ganz tolle Kollegen kennen gelernt, bei denen wir gern unsere Kontakte zu Sponsoren und Supermärkten nutzen möchten ", erklärt Monique Krause. Und Gorm Geißler vom Verein Vigaro, der Träger der Suppenküche ist, ergänzt : " Mit diesen Mitarbeitern steht und fällt das ganz Projekt. "