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Ausverkauftes Haydn-Gedenkkonzert im Dr .-Tolberg-Saal Bad Salzelmen Erinnerung an Genius der Musik

11.06.2009, 05:02

Schönebeck ( fm ). Ein buntgewirkter Klangteppich hat sich am vergangen Freitagabend rund um den Dr.-Tolberg-Saal im Kurpark von Bad Salzelmen ausgebreitet. Aus allen Ritzen des Raumes drang eine Musik, die neugierig machte, die Vorübergehende zum Verharren und zum Lauschen motivierte. Wer die Tür zum Saal öffnete, befand sich mitten in einer farbenprächtigen Sommerwiese aus fantastischen Klängen. Die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie spielte zu Ehren des österreichischen Komponisten Franz Joseph Haydn drei seiner Sinfonien.

" Keiner kann alles, schäkern und erschüttern, Lachen erregen und tiefe Rührung, und alles gleich gut als Haydn. " Dieser Satz stammt nicht etwa vom Chefdirigenten der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie, Christian Simonis. Ein gewisser Mozart hat sich in dieser Weise über Haydn geäußert. Simonis allerdings, auf seine Meinung angesprochen, verweist auf diesen Satz mit dem Hinweis, dass er es besser nicht ausdrücken kann. Was der Mann am Dirigentenpult aber vollbringen kann, das hat er bei diesem Konzert wiederum eindrucksvoll gezeigt. Er holt aus dem vergleichsweise kleinen Ensemble der Kammerphilharmonie eine musikalische Qualität, die Respekt abnötigt. Der Lohn waren ein ausverkauftes Haus und langanhaltender, stehender Applaus des Publikums. Das bekam mit den Sinfonien Nr. 95 und 98 sowie der Sinfonia concertante für Violine, Violoncello, Oboe, Fagott und Orchester Kompositionen zu hören, deren Lebendigkeit und Einfallsreichtum, deren Grazie und Originalität einen ganz besonderen Hörgenuss erzeugte. Große Sympathie brachten die Zuhörer den vier Solisten des Abends entgegen : Peter-Philipp Staemmler ( Violoncello ), Tobias Schmitt ( Oboe ), Jacob Karwath ( Fagott ) und Zsolt-Tihamér Visontay ( Violine ). Die vier jungen Herren gaben dem Konzert einen spürbaren Schwung, der war das Sahnehäubchen für eine geniale, leider nicht immer genügend gewürdigte Musik.

Franz Joseph Haydn, der seinen ersten Vornamen gemeinhin unterschlug, lebte von 1732 bis 1809. Er lebte vorrangig in seiner österreichischen Heimat, aber auch zeitweise in England. Einem größerem Personenkreis ist er vor allem wegen seiner " Sinfonie mit dem Paukenschlag " bekannt. Übrigens : Auch ein Haydn-Gedenkkonzert mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie in Hohenerxleben vor knapp zwei Wochen war ein herausragender Erfolg. Der nächste, von den Kirchen, dem Soziokulturellen Zentrum " Treff " und dem Solepark ausgerichtete " Treffpunkt Schönebeck " am 17. September im Kreismuseum soll sich mit dem Leben und Wirken von Joseph Haydn befassen.