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Johanniter und Institut für Transfusionsmedizin Suhl starten eigene Spendeaktion / 10 Euro Aufwandsentschädigung Blutspende: Rotes Kreuz kriegt Konkurrenz

Von René de Ridder 27.06.2009, 05:28

Wer bislang Blut spenden wollte, besuchte bisher das Blutspendemobil des Deutschen Roten Kreuzes ( DRK ), Jetzt bekommt das DRK Konkurrenz. Am Sonntag bieten auch die Johanniter erstmalig eine Blutspende in der Kita Regenbogen an. Wer dort spendet, erhält eine Aufwandsentschädigung von 10 Euro.

Schönebeck. Wer seinen roten Lebenssaft spenden möchte, kann künftig wählen, ob der dies beim Deutschen Roten Kreuz oder bei den Johannitern tun möchte. Erstmalig bieten die Johanniter in Zusammenarbeit mit dem Suhler Institut für Transfusionsmedizin ( ITM ) eine Blutspendeaktion in Schönebeck an.

Erster Termin in der

Kita Regenbogen

Am Sonntag, 29. Juni, wird das Team des ITM von 12. 30 bis 17. 30 Uhr in der Johanniter-Kindertagesstätte Regenbogen, Straße der Jugend 127, vor Ort sein. Der entscheidende Unterschied zur Blutspende beim Deutschen Roten Kreuz : Das Suhler Institut vergütet jede Blutspende mit zehn Euro. Darüber hinaus erhalten die Spender – wie auch beim DRK – einen Imbiss.

Zeichen dafür, dass ein gewisser Wettbewerb auf dem Blutspendesektor in Gang kommt. Bislang tourte allein das Blutspendemobil des Deutschen Roten Kreuzes ( DRK ) durch die Region, um die Spender in Schönebeck, Bördeland und der Elbe / Saale-Region zur Ader zu lassen.

Derzeit arbeiten Johanniter und das Suhler Institut daran, in Sachsen-Anhalt noch weitere Blutspendeaktionen auf die Beine zu stellen. " In Schönebeck beginnen wir, aber auch in Tangermünde, Parey, Stendal und Gardelegen wollen wir zusätzliche Spendetermine anbieten ", sagt Angela Wagner vom Suhler Institut für Transfusionstermin. " Wettbewerb tut gut ", f ndet Gregor Fabian, Ärztlicher Geschäftsführer des Instituts. Die Praxis, Blutspenden mit Barem zu vergüten, sei gesetzlich ausdrücklich zugelassen ", so Fabian : " Aus meiner Sicht ist das eine faire Vorgehensweise – ein monetärer Ausgleich für den Zeitverlust und die An- und Abfahrt des Spenders. " Durch die Vergütung hofft man, zusätzliche Spender zu gewinnen.

Das Deutsche Rote Kreuz hingegen will seine bisherige Praxis unentgeltlicher Blutspenden aufgrund der barzahlenden Konkurrenz nicht ändern. " Wir setzen weiter auf unentgeltliche Blutspenden ", sagt Thomas Bischoff, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienst NSTOB. " Unser Prinzip lautet : Blut aus der Region für die Region. " Er verweist darauf, dass das ITM das Blut an Thüringer Krankenhäuser verkaufen würde und somit nicht in der Region bleibe. Angela Wagner bestätigt, dass derzeit Thüringer Krankenhäuser beliefert würden. Das Institut arbeite jedoch derzeit daran, künftig auch Kliniken in Sachsen-Anhalt zu beliefern.

An Wettbewerb

interessiert

Nachfrage beim Klinikum Schönebeck, wo das DRKBlutspendemobil regelmäßig anhält. Wie beurteilt die Klinik die neue Blutspendekonkurrenz ? " Wir haben gute, gewachsene Beziehungen zum DRK ", sagt Guido Lenz, Prokurist des Klinikums. Bislang werde das Klinikum Schönebeck mit Blutpräparaten aus der Dessauer DRK-Blutbank versorgt. Andererseits befürwortet Guido Lenz mehr Wettbewerb auf dem Markt der Blutkonserven bzw. -präparate. Gebeutelt von hohem Kostendruck, sei das Klinikum durchaus interessiert an preisgünstigen Blutprodukten.