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Schüler lernen das Spielen auf Instrumenten / Enge Verbindung von Theorie und Musizierpraxis Guter Ton im Musikunterricht des Dr.-Frank-Gymnasiums

Von Daniel Wrüske 14.05.2009, 07:02

Wer glaubt, die Ressourcen des Staßfurter Dr .-Frank-Gymnasiums sind im Projekt " Sportbetonte Schule " erschöpft, fehlt weit. Das Gymnasiums profiliert sich vielfältig, auch im Musikunterricht. Die Schüler singen und erlernen in jeder Klassenstufe unterschiedliche Grundlagen des Instrumentalspiels.

Staßfurt. Die Mädchen und Jungen aus der Klasse 7. 1. des Dr .-Frank-Gymnasiums haben Notenblätter vor sich liegen. Ein Ragtime ist darauf notiert. " Drei ..., Vier !" – Musiklehrerin Bettina Eisenächer gibt den Einsatz. " Duba didi baba " – plötzlich klingt der ganze Klassenraum. Die Schüler singen, begleiten sich selbst am Keyboard, halten mit Klanghölzern und Rasseln den Takt. Für richtig Verve sorgen Tony an der Gitarre, Hannes am E-Bass, Kilian am Klavier und André am Schlagzeug. Bettina Eisenächer greift zwischendurch immer wieder zur Querflöte und zaubert eine Oberstimme zur gesungenen und gespielten Melodie der Schüler. Nein, hier spielt nicht etwa das Schulorchester oder eine Band. Das ist der ganz " normale " Musikunterricht am Gymnasium. " Von der fünften Klasse an erlernt jeder Schüler ein Instrument im Rahmen des Unterrichts ", erklärt Bettina Eisenächer. Los geht es – fast schon klassisch – mit der Blockföte in Klasse fünf. Später werden schwarze und weiße Tasten oder Gitarrensaiten erobert. " Musik macht Spaß. Mir liegt viel daran, dass die Schüler sehen, es gibt mehr für die Freizeitgestaltung als nur das Computerspiel ", so die Lehrerin. Durch das Angebot des Instrumentalspiels könne auch der Unterricht komplett anders aufgezogen werden. " Learning by doing " ist die Devise. Bettina Eisenächer weiß, dass die Mädchen und Jungen die im Unterricht behandelten Themen viel besser behalten würden, wenn sie diese selbst ausprobierten. Zwar lernten die Schüler alles, was für ihre jeweilige Klassenstufe vorgegeben sei – von der Musikgeschichte, über Noten- und Rhythmuslehre in der Theorie bis hin zum Singen und Musizieren selbst. " Doch wenn man am Schlagzeug das Halten des Taktes oder am Keyboard eine Melodielinie mit den richtigen Tonhöhen, Pausen und Rhythmus ausprobiert, ist das viel anschaulicher ", sagt die Musiklehrerin. Theorie und Praxis fänden so gut zusammen mit dem nicht zu unterschätzenden Nebenaspekt, dass die Schüler gemeinsam etwas auf die Beine stellten, was sich sehen und besser noch hören lassen könne. Die Rahmenrichtlinien des Landes für den Unterricht räumen diesen Platz in den Musikstunden ein. Die Fachlehrer müssen nicht nur die Ergebnisse in Tests und Arbeiten bewerten, sondern auch die Musizierpraxis. " Schüler, die gehemmt sind, wenn sie vor der Klasse singen müssen, haben eine echte Chance, ihre musikalischen Fertigkeiten zu beweisen. " Und diejenigen, die schon lange ein Instrument spielen, könnten die Musikstunden mit ihren Fähigkeiten aufwerten.

Wenn das Interesse im Unterricht geweckt ist, bietet das Gymnasium weitere Möglichkeiten an, Grundkenntnisse beim Singen und Spielen auszubauen. Der erste Weg, beschreibt Eisenächer, ist Unterricht in der Musikschule, der vermittelt und getragen werden könne. Daneben wird aber über ein Landesprogramm und in Zusammenarbeit mit dem Jugendblasorchester auch Erstunterricht im Instrumentalspiel angeboten. Die Kinder lernen Grundlagen der Notenkunde und spielen ein Blasinstrument. Ein Nachwuchsorchester fördert die zukünftigen Spieler des JBO. " Und nicht zuletzt gibt es an der Schule auch verschiedene Chöre, in denen Schüler ihrem Hobby Musik nachgehen ", sagt die Lehrerin. Dass es funktioniert, ist nicht nur Theorie, sondern beweist jede Unterrichtsstunde. Sophie hat nie ein Instrument gespielt. In der Schulstunde kommt die 13-Jährige zum ersten Mal mit dem Keyboard in Kontakt. " Das macht unglaublich Spaß ", sagt die Siebtklässlerin. Und sie kann sich sogar vorstellen, selbst nochmal Stunden zu nehmen und ein Instrument zu lernen. " Am liebsten Klavier ", weiß Sophie schon.

f Schwerpunkte im Musikunterricht f Gesungen wird von der fünften bis zur zwölften Klasse. Fünfte Klasse : Alle Schüler spielen Blockflöte. Meistens kommen sie mit Vorkenntnissen aus der Grundschule an das Gymnasiums. Darauf baut der Musikunterricht auf und verbindet Theorie und Praxis für die sechste Klasse : " Boomwhackers " – Musizieren mit Klangrohren in verschiedenen Tonlagen. Kombination von Rhythmus und Ton. Die Schüler spielen in der Gemeinschaft und doch kommt es auf das Rhythmusgefühl des Einzelnen an f Siebte / Achte / Neunte Klasse : Keyboardspiel ( Fingersätze / Begleitung ). Ausweitung der Theoriekenntnisse : Notenlehre, verschiedene Schlüssel für Notensysteme, Kadenzen

Zehnte / Elfte / Zwölfte Klasse ( Kurstufe ) : Theorie – Ausbau der Kenntnisse ( bpsw : Generalbaß aussetzen und lesen können ), Themen aus der Musikgeschichte, Musizierpraxis