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Goethe-Grundschule in Staßfurt beteiligt sich an " Ideen machen Schule " Gleichaltrige als Partner bei Sorgen und Problemen

Von Daniel Wrüske 06.05.2009, 07:02

Der Igel Igor ist nicht nur ein kleines Maskottchen für die Mädchen und Jungen, die an der Staßfurter Goethegrundschule lernen. Die Schüler wissen auch, dass der stachlige Geselle für einen guten gemeinsamen Schulalltag steht, der nur mit klar gesetzten Regeln funktioniert. Schülersprecher aber auch Pausenaufsichten sind neben den Pädagogen Ansprechpartner für die Kinder bei Problemen. Im nächsten Jahr soll ein Schülerschlichterrat gegründet werden.

Staßfurt. " Wir wollen mit dem Schülerschlichterrat alle Schüler erreichen, auch die, die sich bei vielen Dingen nicht angesprochen fühlen, sich nicht trauen oder die Kinder, die auffallen ", sagt Renate Götzel, Lehrerin an der Goethe-Grundschule. Im kommenden Jahr soll das Projekt starten, ein Experiment für die Bildungseinrichtung. Die Pädagogen sind aber überzeugt, dass es funktioniert, wenn Gleichaltrige, die sich aus dem Untericht kennen, gemeinsam Probleme angehen und einen Konsens fnden, der allen gerecht wird. " Damit werden bei den Kindern auf beiden Seiten des Schlichterrates Sozialkompetenz und Teamfähigkeit herausgebildet und geschult ", so Renate Götzel. Die Kinder würden lernen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen, aber auch mit den Konsequenzen zu leben.

Das passt zum Schulkonzept, dass die Ich-Stärke fördern will, aber auch zum Igel-Igor-Programm. " Die Kinder sehen das Handeln aus der Sicht der Kinder und nicht aus der Perspektive, wie sie die Erwachsenen wollen. "

Schon jetzt gibt es Formen bei den Goethe-Schülern, wo das praktiziert wird. Viertklässler übernehmen die Pausenaufsicht auf dem Schulhof, der in einzelene Zonen aufgeteilt ist. Es gibt einen Spielplatz oder einen Ruheraum. Hier achten sie darauf, dass Regeln eingehalten werden. Außerdem gibt es ab der zweiten Klasse Schülersprecher, die auch Mittler sein können.

Ein Schülerschlichterrat ab Klasse drei soll soll hieran anknüpfen und aus Schülern, Lehrern aber auch Eltern bestehen. Jedoch sind entsprechende Vorkenntnisse und Vorbereitungen nötig. Materialien müssen besorgt, die Kinder geschult werden. Der Rat soll professionell von Sozialpädagogen und Psychologen begleitet werden, die Tipps geben können.

Die Schule will außerdem das Angebot neben dem Unterricht erweitern. Vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder sollen geschaffen werden, Spiele oder Sportgeräte, um mit diesem Angebot dem Konfliktpotenzial vorzubeugen. Verhaltensauffällige Kinder können in Fördergruppen mit spezifischen Aufgaben betreut werden. Doch für alle Materialien und Hilfsmittel ist Geld nötig.

Um Unterstützung bittet die Schule jetzt im Projekt " Ideen machen Schule " der PSD-Bank und der Volksstimme. In Staßfurt hofft man sehr, unter den Gewinnern zu sein, um das ambitionierte Angebot des Schülerschlichterrates umsetzen zu können.