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Über 200 Mädchen und Jungen des Altkreises Aschersleben-Staßfurt informieren sich beim Tag der Berufe Schüler spüren mit Pipette und Reagenzglas passenden Jobs nach

Von Daniel Wrüske 19.03.2009, 06:06

Den Tag der Berufe veranstalteten die Agenturen für Arbeit in Zusammenarbeit mit vielen Unternehmen gestern zum zweiten Mal in Folge in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Auch das Staßfurter Sodawerk öffnete die Türen seiner Ausbildungsstätten und begrüßte 14 Schüler.

Staßfurt. " Praxis zum Anfassen " soll der Tag der Berufe nach Aussagen von Nora George, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Sangerhausen, sein. " Die Jugendlichen können bei diesem Aktionstag hinter die Kulissen und direkt in die Werkhallen schauen. " Die Veranstalter wollen den Schülern so eine Plattform bieten, möglichst intensiven Kontakt zwischen gut ausgebildeten Arbeitgebern und interessierten, freiwillig teilnehmenden Jugendlichen vor Ort in den Unternehmen herzustellen. " In der Praxis lernen die Schüler Berufsfelder mit Inhalten und Voraussetzungen kennen. Vielleicht entscheiden sie sich in einem der Unternehmen für einen ein Praktikum oder sogar eine Ausbildung. "

Nora George hält es nach wie vor für wichtig, dass junge Menschen rechtzeitig von der " Passfähigkeit " ihrer Berufswahl überzeugt sind und sich in ihren Ausbildungsjahren den Herausforderungen der Arbeit stellen. Nur so könne der hohen Abbrecherquote bei Jugendlichen entgegen gewirkt werden. In Sachsen-Anhalt liegt sie bei über 25 Prozent, jeder vierte Jugendliche bricht seine Ausbildung ab. Damit, so die Agenturchefn, entstünden Brüche in Biografien der Einzelnen, weil bis zu zwölf Monate vergingen, bis neue Plätze gefunden würden.

Auch die Unternehmen verlieren in Fällen von Ausbildungsplatzabbrüchen Zeit, beginnt für sie doch die Suche nach geeignetem Nachwuchs, erläuterte George die Wechselwirkung.

Aus diesem Grund sei es erfreulich, dass Firmen und Betriebe den Tag der Berufe tragen würden, besonders auch im Altkreis Aschersleben-Staßfurt. " Hier geben 32 Unternehmen Einblicke in Berufswelten. 200 Anmeldung von Jugendlichen liegen vor. " Das sei Spitze für den Agenturbereich Sangerhausen, zu dem noch der Landkreis Mansfeld-Südharz gehöre, und habe mit der relativ großen Unternehmensdichte zu tun.

Für das Staßfurter Sodawerk, einer der größten Ausbildungsbetriebe in der Region, ist die Teilnahme am Tag der Berufe Verpflichtung und Freude zugleich. 45 Auszubildende lernen hier in bis zu dreieinhalb Jahren die Berufe Industriemechaniker, Chemikant und Industriekaufmann. Im Labor und in der Werkstatt konnten die 14 jungen Frauen und Männer den Lehrlingen über die Schulter schauen, selbst experimentieren und Versuchreihen aufbauen. Dieses " Hand anlegen " sei wichtig, so Knut Veckenstedt vpm Sodawerk, um zu wissen, was man für dich wolle. " Ein Unternehmen wie das Sodawerk mit 350 Mitarbeitern lebt ", sagt der Personalleiter Knut. Produktionserweiterungen oder die Altersstruktur der Arbeitnehmer bedingten Reaktionen im Personalbereich. " Dem kann man nicht mit kurzfristigen Aktionen begegnen ", so Veckenstedt. In relativ kurzer Zeit, aber zuverlässig müsse das Unternehmen qualif zierte Nachwuchskräfte binden.

Aus diesem Grund trete das Sodawerk auch an Schulen heran, um Schüler, Eltern und Lehrer konkret auf das Thema Berufsorientierung einzustimmen. Beispiel dafür ist ein Kooperationsvertrag mit der Ganztagsschule Am Tierpark in Staßfurt. Der Tag der Berufe, so Veckenstedt, reihe sich in dieses Engagement gut ein. " Er ist ein Anlass, die jungen Menschen für die Bedeutung der Ernsthaftigkeit ihrer eigenen Berufswahl zu sensibilisieren. Die jungen Frauen und Männer stellen sich einmal mehr bewusster die Fragen : Was will ich machen, was kann ich und wo sind meine Grenzen. "