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"Klänge im Raum" in "Börde-Halle" in Eggersdorf / Über 250 Musiker gestalten Festkonzert zum 150. Geburtstag von Gustav Mahler Ein berauschender Effekt der Klangmassen

Von Kathleen Radunsky-Neumann 25.05.2010, 07:18

"Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten", sagte einst Gustav Mahler. Der 1911 gestorbene österreichische Komponist gilt als Wegbereiter der Moderne und hat mit seinem Gesamtwerk seine Zeit geprägt. Musikfreunde aus aller Welt feiern den berühmten Komponisten: 2010 wäre sein 150. Geburtstag. Es ist also nicht verwunderlich, dass in der Reihe "Klänge im Raum" ein Konzert diesem Musiker gewidmet ist.

Eggersdorf. Drängend, zerrissen und sehnsuchtsvoll – die Musik des weltbekannten österreichischen Komponistens Gustav Mahler (1860 bis 1911) wird von vielen Gefühlen getragen. Mahler, der seinerzeit ebenso als Dirigent und Operndirekter Weltruhm erlangte, stellt sich in seinen Werken eine zentrale Frage: die nach dem Sinn des Lebens. In seiner Achten Sinfonie ist ihm eine hymnische und – nach Mahlers eigener Auffassung – besonders geglückte Antwort darauf gelungen. "Es ist das Größte, was ich bis jetzt gemacht habe", soll er 1906 in einem Brief geschrieben haben.

Im Mahler-Jahr 2010 ist das Interesse an der Musik des Sinfonikers besonders hoch. Die Aufführung seiner Achten Sinfonie stellt die Konzertveranstalter jedoch vor organisatorische Herausforderungen. Denn Mahlers Achte Sinfonie ist ein Ausnahmewerk: Eine Komposition mit drei Chören, acht Solisten und einem riesigen Orchesterapparat. Als Ausnahme gilt auch, dass Mahler in seiner "Achten" die für die Sinfonik übliche Viersätzigkeit durch zwei stark divergierende Teile ersetzt hat.

Doch das hat die Organisatoren der Konzertreihe "Klänge im Raum" nicht gescheut, Mahlers "Achte" auch einem Publikum im Salzlandkreis zu präsentieren. Am Freitag, 4. Juni, werden in der "Börde-Halle" Eggersdorf um 19.30 Uhr acht Solosänger, 160 Chorsänger und 86 Instrumentalisten zusammenkommen, um dieses gigantische Werk aufzuführen. Außergewöhnlich daran sind die Kooperationen, die für dieses Projekt geschlossen wurden. So sind neben der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie zudem das Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters und das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode an diesem Abend dabei. Des Weiteren werden der Chor und Verstärkungschor des Nordharzer Städtebundtheaters, das vocalis ensemble dresden, der Gemischte Chor Schönhausen, der Kammerchor Michaelstein und der Mädchenchor Wernigerode ihre Stimmen erklingen lassen. Und als Solokünstler konnten Katharina Warken, Yael Levita, Kerstin Pettersson (Sopran), Regina Pätzer, Gerlind Schröder (Mezzosopran), Xiaotong Han (Tenor), Juha Koskela (Bariton), Gijs Nijkamp (Bass) gewonnen werden.

Die musikalische Leitung obliegt Johannes Rieger, Chefdirigent des Musiktheaters des Nordharzer Städtebundtheaters.

<6>Die über 250 Sänger und Instrumentalisten versprechen einen musikalischen Abend der Extraklasse, an dem einem hochkarätigen Komponisten, Dirigenten und Operndirektor gedacht werden soll. Gustav Mahler, der fünf Jahre vor seinem Tod am 18. Mai 1911 seine Achte Sinfonie geschrieben hatte, beschrieb sein Werk wie folgt: "So was hat die Welt bisher noch nicht erlebt, und diese Urzellen da vor Milliarden von Jahren sind ganz schön eingerichtet gewesen, das sie so was in ihrem Zukunftsrepertoire gehabt haben."

<7>Außergewöhnlich an Mahlers Achter Sinfonie ist im Übrigen nicht nur die Anzahl der Mitwirkenden, die einen berauschenden Effekt der Klangmassen erzeugen. Vielmehr kann man sich der Wirkung eines so eindrucksvollen Werkes kaum entziehen, verfolgte Mahler in seiner Sinfonie doch edelste Ziele. Das belegt allein schon die Textauswahl. Mit dem frühmittelalterlichen Pfingsthymnus und Texten aus Goethes "Faust" wählte er widersprüchliche Verse für seine "Achte" aus. Und was ist das alles verbindende Element? Die Idee der erlösenden Liebe natürlich.

<8>Eintrittskarten sind im Orchesterbüro der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie (Tel.: 0 39 28 / 40 05 97) sowie in den Geschäftsstellen der Salzlandsparkasse Schönebeck/Geschwister-Scholl-Straße und Bad Salzelmen, Biere, Calbe/Breite, Bernburg/Friedensallee, Staßfurt/Altstadt und Aschersleben/Markt zu erhalten.<9>