Von René Zok, Oberbürgermeister der Stadt Staßfurt Jetzt ist Schluss!

26.05.2010, 05:22

Nach dem Bekanntwerden des Konzeptes vom Sprecher der Geschäftsleitung der Salzlandkliniken GmbH, Peter Löbus, welches eigentlich nicht in die Öffentlichkeit gelangen sollte, hat sich auf Initiative des Stadtratsvorsitzenden Dr. Blauwitz eine Arbeitsgruppe zum Klinikerhalt in Staßfurt gebildet.

Die Arbeitsgruppe setzte sich, neben den Vertretern aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen aus Ärzten der Stadt, zukünftigen Mitgliedern des Seniorenbeirates, Mitgliedern des Rotary-Clubs Staßfurt und engagierten Einzelpersonen zusammen. Ich übernahm die Koordinierung aller Aktivitäten und damit die Leitung der Arbeitsgruppe. In einem ersten Schritt wurde ein Konzept erarbeitet, welches dem Landrat am 4. Februar 2010 übergeben wurde. Die Arbeitsgruppe hatte sich darauf verständigt, mit Vorschlägen für den Erhalt der Klinik auf die Verantwortlichen zuzugehen. Nicht meckern, sondern Vorschläge machen war die Devise.

In einem zweiten Schritt wurde eine Unterschriftensammlung ins Leben gerufen. Bis heute sind fast 14 000 Unterschriften für den Klinikerhalt gesammelt worden. Diese haben wir ebenfalls dem Landrat am 9. März 2010 übergeben.Anders als von der Klinikleitung behauptet, gehe ich davon aus, dass diese Aktivitäten zur Überarbeitung des ersten Konzeptes geführt haben.

Am 9. März hat der Aufsichtsrat der Salzlandkliniken GmbH ein überarbeitetes Konzept verabschiedet. Nach anfänglicher Freude über das Erreichte, erfolgte nach fachkundiger Analyse die Ernüchterung. Es zeichnet sich ab, dass mit einer schleichenden "Salami-Taktik" – Schließung einzelner Stationen – die Schließung der Klinik droht. Auch hier behauptet die Klinikleitung, dass dem so nicht ist. Richtig ist, dass im Konzept nichts von Schließung zu finden ist. Richtig ist aber auch, dass Fachleute, einschließlich des Sozialministers des Landes Sachsen-Anhalt, den Betrieb des Krankenhauses ohne Chirurgische Abteilung für nicht möglich halten.

Da bisher alle Versuche zum öffentlichen Dialog mit den Verantwortlichen ausgeschlagen wurden, habe ich den Vorschlag zur Protestdemonstration aufgegriffen und rufe hiermit alle Bürger der Stadt und darüber hinaus eindringlich zu einer Beteiligung auf. Lassen Sie uns heute um 18 Uhr gemeinsam für den Erhalt des Klinikstandortes Staßfurt und für den Verbleib der Chirurgischen Abteilung an der Staßfurter Klinik demonstrieren. Zeigen wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass wir für den Standort und für den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen. "Wer kämpft kann verlieren! Wer nicht kämpft hat bereits verloren!"

Wenn die Verantwortlichen den Erhalt des Krankenhausstandortes Staßfurt nicht wollen, dann sollen sie der Privatisierung des Standortes Staßfurt zustimmen. Interessenten sind zahlreich vorhanden.