Deutsche Feuerwehr Meisterschaften: Löderburger messen sich mit den Besten

Die Wettkampfmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Löderburg wird an den Deutschen Feuerwehr Meisterschaften in Cottbus teilnehmen. Als eine von zwei Teams aus Sachsen-Anhalt werden sie gegen die 52 besten Mannschaften Deutschlands antreten.

Staßfurt l Jeder Handgriff wird am kommenden Wochenende sitzen müssen - es zählen Sekunden. Fehler werden bei der Deutschen Feuerwehr Meisterschaft, an der die Kameraden als eine von zwei Mannschaften aus Sachsen-Anhalt teilnehmen, mit Punktabzügen schmerzliche bestraft.

Das Löderburger Team, das durch zwei Feuerwehrmänner aus Brumby komplettiert wird, hat sich hohe Ziele gesteckt - eine Medaille soll es werden.

An den Start gehen werden sie in der Kategorie International Traditionell. Knapp zwei Jahre hat das Team dafür trainiert. Mit 20 Mann haben sie einst begonnen, 13 Kameraden sind übrig geblieben.

Zwei Teilprüfungen stehen den Kameraden bevor

Die Kategorie International Traditionell wird aus zwei Teilprüfungen bestehen. Zum ersten werden beim sogenannten Löschangriff trocken feuerwehrtechnische Handgriffe geprüft. Eine Übung, die nur einen Moment dauert, aber viele Punkte kosten kann. Denn jede Sekunde mehr bedeutet einen Punkt weniger. "Von den 500 Punkten, die jedem Team zu Beginn gutgeschrieben werden, geht die Zeit als Punktzahl ab", erklärt der Mannschaftsleiter und stellvertretende Wehrleiter der Stadt Staßfurt Carsten Lehrmann der Volksstimme.

Team darf sich keine Fehler erlauben, um Ziel zu erreichen

Als die Kameraden am Freitagabend offiziell zu der Deutschen Meisterschaft verabschiedet wurden, gaben sie den Gästen, zu denen unter anderem Innenminister Holger Stahlknecht, Oberbürgermeister René Zok, die Kreiswehrleiter Volker Hug (SLK) und Lothar Meyer (ASL-SFT), Mitglieder der Stadtverwaltung und einige Sponsoren gehörten, eine Vorführung des "Löschangriffs trocken".

Knapp 24 Sekunden brauchten die jungen Männer dafür. Eine gute Zeit. Dennoch 24 Punkte, die dem Team von der Haben-Seite abgezogen werden.

"Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben", erklärt Carsten Lehrmannn. Denn schon ein nicht deutlich ausgesprochener Befehl gebe zehn Punkte Abzug, eine fallengelassene Kupplung fünf Punkte.

Und als Ziel seien schließlich 380 Punkte, also einen Punkt mehr als die eigene bisher erreichte Höchstpunktzahl bei einer Deutschen Meisterschaft, gesetzt, so Lehrmann.

Einfach dürfte es nicht werden. Denn vor allem der zweite Teil der Prüfung, ein Staffellauf, stellt das Team vor Aufgaben, die sie so nicht trainieren konnten.

Manche Übungen konnten nicht trainiert werden

"Acht Mann müssen eine Stadionrunde laufen", erklärt Lehrmann. Dabei müsse ein Kamerad ein Stück auf einem Balken balancieren, einer müsse eine hohe Holzwand überwinden und ein dritter durch eine acht Meter lange Röhre rutschen. "Solch eine Röhre gibt es beispielsweise in ganz Sachsen-Anhalt nicht zum Trainieren", erklärt er. "Wir hoffen, dass wir die Aufgabe trotzdem gut bewältigen."

Das 13 Mann starke Wettkampfteam ist optimistisch. Und auch die Fans und Sponsoren sind es.

Innenminister verwettet ein 50-Liter-Fass Bier

Innenminister Holger Stahlknecht, der spontan nach Löderburg kam, als OB Zok ihm von der Verabschiedung erzählte, verwettete sogar ein 50 Liter-Fass Bier, dass die Kameraden bekommen werden, wenn sie die angestrebten 380 Punkte mit nach Hause bringen.

Und auch OB Zok ist zuversichtlich. Er weiß um die Stärken der Mannschaft und will am Sonnabend sogar nach Cottbus fahren, um das Team vor Ort zu unterstützen.

Im Vorfeld hatte er sich um die Kluft der Feuerwehrmänner gekümmert. Mithilfe zahlreicher Sponsoren konnten so 2 850 Euro aufgebracht werden. Das neue Outfit ist nicht nur schön anzusehen, sondern zeugt auch von Einheitlichkeit. Zudem bekam das Team vom Rotary-Club Staßfurt und von einem Autohaus einen kompletten Satz Trainingsanzüge inklusive Tasche gesponsert. Die Kameraden sind von der Unterstützung, die sie bekommen, begeistert und bedankten sich bei den Helfern und Sponsoren mit einem Grillabend auf dem Gelände der Feuerwehr Löderburg.

Nun liegt es an der Mannschaft selbst, die Medaillen zu holen. Die Daumen jedenfalls sind ganz feste gedrückt.

Wer zuschauen möchte, kann dies am Sonnabend zwischen 8 und 12 Uhr im Cottbuser Stadion tun. In dieser Zeit finden die traditionellen Wettbewerbe statt.

Weitere Infos, Anfahrtswege und Wettkampfzeiten unter: www.feuerwehr-cottbus.de/dm_index.html