1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Arbeit der Krisenstäbe wird ausgewertet

EIL

Innenminister Holger Stahlknecht kündigt Untersuchung für Landes- und Kreisebene an Arbeit der Krisenstäbe wird ausgewertet

Von Bernd-Volker Brahms 16.08.2013, 10:53

Die Mitarbeiter der Hochwasser-Krisenstäbe beim Land sowie den Landkreisen sollen nach Erfahrungen befragt werden.

Stendal. Bei Spießbraten und Roter Grütze werteten Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) und Landrat Carsten Wulfänger (CDU) am Mittwochabend in gemütlicher Runde in Tangermünde im "Elbzimmer" des Schlosshotels das Hochwasser 2013 aus. Der Minister ist derzeit im Landkreis Stendal auf Radtour und klappert einige der am meisten vom Hochwasser betroffenen Orte im Elbe-Havel-Winkel ab.

Der Innenminister kündigte vor einigen Medienvertretern eine detaillierte Auswertung der Arbeit der Krisenstäbe der Landesregierung, des Landesverwaltungsamtes und der betroffenen Landkreise an. Es sollen Fragebogen verteilt und Einzel-Interviews geführt werden. "In einem Katastrophenfall kommt es auf das besonne und übergreifendes Agieren des Krisenstabs an. Dazu gehört auch eine professionelle Auswertung der geleisteten Arbeit mit Optimierungsvorschlägen", sagte Stahlknecht.

Landrat schildertekristische Siuationen

Sowohl der Innenminister als auch der Landrat waren sich einig, dass es sinnvoll war, dass das Land mit dem Deichbruch bei Fischbeck auch die Führung im Katastrophenstab vom Landkreis übernommen hat. "Es war richtig", sagt Wulfänger. Spätestens ab dem Zeit punkt sei es nicht mehr nur eine Angelegenheit des Landkreises gewesen. Auch das Land Brandenburg sowie weitere Landkreise waren involviert. Allerdings: "Es muss künftig auch für die Aussenwirkung anders geregelt werden", sagte Stahlknecht. Es seien falsche Eindrücke entstanden. Einerseits gab es Leute, die gedacht haben, der Landkreis Stendal habe versagt. Andererseits gab es Leute, die ihm pure Eitelkeit bei der Übernahme des Katastrophenregimentes attestiert hätten. "Beides war nicht der Fall", sagte Stahlknecht.

Landrat Wulfänger schilderte eindrucksvoll, wie an verschiedenen Deichstellen während der Katastrophenzeit noch schlimmere Flutungen verhindert werden konnten. "Dass der Deich bei Hohengören nicht gebrochen ist, können sich die Experten bis heute nicht erklären", sagte Wulfänger beispielhaft. Auch bei Bömenzien und bei Osterholz konnte mit großem Helfereinsatz ein Vordingen des Wassers verhindert werden. Ohnehin sei die Hilfe der Menschen am Deich groß gewesen. "Hubschrauber sind gut fürs Fernsehen", sagte der Landrat. Hubschrauber verursachten Vibrationen und seien dadurch vielfach riskant gewesen. "Die Menschen arbeiteten effektiver."