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Stadtrat verweist Schulentwicklungsplan für 2014 bis 2019 zurück in die Ausschüsse und Ortsräte Zurück auf die Ausgangsposition

Von Bernd-Volker Brahms 17.10.2013, 03:10

Bei der Schulentwicklungsplanung beginnt die Diskussion wieder von vorn. Die Stadträte wollten am Montag keine Entscheidung - unter anderem über die Schließung der Grundschule Möringen - fällen.

Stendal l Die Schulentwicklungsplanung bei der Stadt Stendal ist festgefahren. Eigentlich sollte im Stadtrat am Montag eine Entscheidung darüber fallen, wie die Jahre von 2014 bis 2019 aussehen sollen. Die Planung der Stadt sollte als Empfehlung in die Schulentwicklungsplanung des Landkreises integriert werden. Daraus wird erst einmal nichts, die Verwaltungsvorlage geht zurück in die Ausschüsse und die Ortsräte. Das wiederum heißt, dass es eine längere Diskussion bis zum Anfang des Jahres 2014 geben wird.

Kreis hatte bis Mitte Oktober Plan gefordert

Nach der Schulentwicklungsplanung, so wie sie von der Verwaltung ausgearbeitet und dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt worden war, soll es Veränderungen für viele Kinder in den Stendaler Ortsteilen geben, die nicht zum Ortskern gehören.

Als gravierende Änderung ist das Auslaufen der Grundschule Möringen vorgesehen. Darüber hinaus sollen Grundschüler aus Jarchau, Groß Schwechten ebenso in Stendal beschult werden wie die Kinder aus Tornau, Döbbelin und Heeren. Um die vielen zusätzlichen Kinder aufnehmen zu können, wurde die Kapazitätsgrenze der Ganztagsgrundschule (Goetheschule) von 245 auf 300 hochgesetzt. Die Grundschule Stadtsee soll die Kinder aus Heeren aufnehmen, diese werden bislang noch in Tangermünde beschult. Allerdings fehlen dort genügend Hortplätze.

Die Stadt Stendal ist nun die einzige Kommune im Landkreis, die keine Empfehlung rechtzeitig zur Schulentwicklungsplanung des Kreises beisteuern kann. Dies sagte der städtische Schulamtsleiter Torsten Mehlkopf im Stadtrat. Auf Antrag von Stadtrat Peter Ludwig (SPD) wurden die Vorlagen in die Ausschüsse zurückverwiesen. Es gab fünf Enthaltungen bei der Abstimmung, ansonsten nur Ja-Stimmen.

Güssau: "Wir müssen auch mal entscheiden"

"Schulschließungen sind das schwierigste politische Thema", sagte der Fraktionsvorsitzende von CDU/Landgemeinden, Hardy Peter Güssau. Wenn man für sein Tun beklatscht werden wolle, "dann muss man in den Zirkus gehen". Man könne die Entscheidung noch fünfmal herauszögern, irgendwann müsse man sie treffen, sagte Güssau. "Die Kinder werden nicht mehr."

Mit Applaus aus dem Publikum wurden die Äußerungen von Astrid Bleißner (FDP) beklatscht, die dafür plädierte, die zur Disposition stehende Grundschule Möringen trotz geringer Schülerzahlen weiter zu halten und mit kleinen Klassen zu arbeiten. "Wir sollten den demografischen Wandel als Chance begreifen und in kleinen Einheiten denken", sagte Bleißner.

Mario Blasche, der Fraktionsvorsitzende Linke/Grüne, sagte, dass bisher noch nicht alle Aspekte ausdiskutiert worden sind. Ein Vorschlag der SPD, dass man die Schule Möringen mit dem Nötigsten weiter ausstatten solle, um sie am Leben zu erhalten, sei beispielsweise noch nicht durchdacht worden.