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Initiativkreis zur Gründung einer evangelischen Grundschule traf sich zum Erfahrungsaustausch / Anspruch: Offen für alle – Religionskunde ist Pflicht

Von Nora Knappe 21.01.2011, 05:26

Ein Kreis von Eltern um Initiatorin Susanne Borkowski wünscht sich für Stendal eine evangelische Grundschule. Am Mittwochabend trafen sie sich zum Gedankenaustausch mit Vertretern bestehender evangelischer Schulen im Domstift.

Stendal. Drei Kindergärten in Stendal sind in kirchlicher Trägerschaft und haben Religionspädagogik schwerpunktmäßig in ihren Alltag integriert: die Kita der Borghardtstiftung, die der Johanniter und die evangelische Kita. Wenn die Kinder zur Schule kommen, bleibt davon bislang nicht viel übrig – allenfalls der Religionsunterricht.

Das wollen einige Eltern ändern, die sich mit Susanne Borkowski, der ehemaligen Leiterin der evangelischen Kita, zusammengefunden haben und einen Verein zur Förderung einer evangelischen Grundschule in Stendal gründen wollen. Wie so etwas gehen kann, erfuhren sie von Dr. Andrea Helzel von der Evangelischen Johannes-Schulstiftung und Pia Kampelmann, Leiterin einer Sekundarschule dieser Stiftung in Haldensleben.

Befürchtungen einer sozialen Aussonderung trat Kampelmann entschieden entgegen: "Wir haben Kinder aus Akademikerfamilien genauso wie von Hartz-IV-Empfängern, wir haben autistische Kinder und solche mit Lernschwierigkeiten." Schulgeldermäßigung, Patenschaften und Stipendien stellten sicher, dass niemand aus monetären Gründen diese Schule nicht besuchen könne. Und selbst die Konfession spiele keine übergeordnete Rolle bei der Aufnahme. Nur müssen sich Eltern eben im Klaren sein, dass Religion Pflichtfach und der Schulalltag von religiösen Kriterien und christlichen Grundwerten geprägt ist.

Auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch kein ausformuliertes Schulkonzept für Stendal vorliegt, werden neben der religionspädagogischen Ausrichtung ohne Frage die vorgeschriebenen Bildungsinhalte verbindlich sein. Und die Schule sollte offen für alle sein. "Wir müssen das Schulkonzept nicht völlig neu erfinden, sondern können von den Erfahrungen der bestehenden Schulen profitieren", sagte Superintendent Michael Kleemann.

Bisher gebe es weder eine Immobilie in Aussicht, noch sei klar, wie groß diese Schule werden würde, sagte er. "Es gibt Ideen, aber keine Verhandlungen. Eine räumliche Nähe zur evangelischen Kita läge uns aber natürlich am Herzen." Zeitlich spekuliere man auf August 2013, vielleicht sogar schon 2012.

Damit das Vorhaben konkret werden kann, müssen sich nun interessierte Eltern und Unterstützer zusammenfinden. "Es ist wichtig, dass es einen Verein gibt, der sich nicht nur in der Gründungsphase engagiert, sondern auch aktiv ist, wenn die Schule läuft", betonte Andrea Helzel.

Einen Termin gibt es schon: Am 14. Februar soll abends bei Superintendent Michael Kleemann das Gründungstreffen stattfinden, Interessenten kontaktieren Susanne Borkowski unter der E-Mail-Adresse: subo@kinderstaerken-ev.de.