1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Männer im fünften Lebensjahrzehnt und ihre Macken

Peter Vollmer unterhielt zum Frauentag sein weibliches Publikum im vollbesetzten Saal des Tanzzentrums Männer im fünften Lebensjahrzehnt und ihre Macken

Von Thomas Pusch 13.03.2014, 02:22

Stendal l Der Frauentag war zwar schon drei Tage her, aber die Einladung der beiden Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis Stendal zur Frauentagsfeier nahmen so viele Damen an, dass der ehemalige RAW-Kultursaal im Tanzzentrum am Dienstagabend vollbesetzt war.

"War bei Ihnen der Tag nicht so, wie Sie es sich gewünscht hatten, mit Blumen und Frühstück am Bett?", fragte Jacqueline Chmielewski, Gleichstellungsbeauftrage der Hansestadt Stendal. Es meldeten sich nur sehr wenige Frauen, die am Sonnabend solch ein "Rundum-Wohlfühl-Paket" genießen konnten. So hatte die Seele vieler im Publikum offenbar einen gewissen Nachholbedarf.

Mit Peter Vollmer war dafür der perfekte Mann engagiert worden, der mit seiner lockeren Art von Anfang an Stimmung in den Saal brachte. "Die Stendaler sind doch vom Temperament her die Altmark-Brasilianer", zog er das Publikum schnell auf seine Seite.

Partys sind nicht mehr spontan und um acht zu Ende

"Wenn Männer zu sehr 40 werden", war sein Programm überschrieben und er widmete sich sogleich den Herren im fünften Lebensjahrzehnt, die sich irgendwo zwischen Ironman und Pflegefall orientieren müssen. Er selbst wusste davon zu erzählen. "Früher wurden Partys noch spontan gegeben, heute bekommt man ein halbes Jahr vorher per Post eine schriftliche Einladung auf geschöpftem Büttenpapier." Besonders verwirrt habe ihn dabei die Schlussformel "U.A.w.g.". Er habe zunächst gedacht, das bedeute "Um Acht wird gegessen". "In Wirklichkeit heißt das aber ,Um Acht wird gegangen`", sorgte er für den nächsten Lacher.

Vollmer fabulierte über die verschiedenen Arten der Ernährung, lästerte über Vegetarier und Veganer und bekannte freimütig, selbst immer noch alles zu essen: "Ich bin Scheißegalianer." Getreu dem Motto "Döner macht schöner" habe er gleich zwei gegessen. "Und ich finde, das sieht man auch schon", meinte er. Es blieb ihm überlassen, das Gelächter als Zustimmung zu interpretieren.

Nur im Vatikan weniger Geburten als in Deutschland

Er widmete sich auch der Fitness. Bewegung sei wichtig, um Bauchmuskeln zu bekommen, auf denen man Möhren reiben kann. "Der gute Wille war da, aber er hat mich nicht angetroffen", erklärte er sein Dilemma. 40, das sei das Alter, in dem Männer verrückte Sachen machen, Marathon laufen oder Intimfrisur. Sofort reagierte Vollmer auf ein besonders lautes Lachen aus dem Saal: "Wer so lacht, der hat ein bestimmtes Bild vor Augen."

Viel wichtiger als der Sport sei der Nachwuchs. Nur ein Land habe eine geringere Geburtenrate als Deutschland - der Vatikan. "Dabei müsste es eigentlich Vati könnte heißen", setzte er die nächste Pointe und wandte sich sogleich der großen Politik zu. Der Bundesregierung, dem "Club der kleinen Lichter". "Die kochen allerdings auch nur mit Wasser", sagte Vollmer, "aber sie haben es irgendwie verdünnt."