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Neuanschaffung für Stendaler Schwimmbad Altoa soll Behinderten Badespaß ermöglichen Mit dem Lift ins Wasservergnügen

20.03.2014, 01:23

Mit einem Lift ins Wasser gleiten - das können voraussichtlich schon in wenigen Wochen Rollstuhlfahrer und weitere Menschen mit Behinderung in der Altmark-Oase in Stendal.

Von Volker Langner

Stendal l "Hinein ins Nass" soll es bald für mehr Schwimmer mit Behinderung in der Stendaler Altmark-Oase (Altoa) heißen. Die Stadt will sich für ihr Sport- und Freizeitbad einen Schwimmbadlifter leisten. Der Antrag der FDP, das Altoa damit auszurüsten, fand in dieser Woche in den städtischen Ausschüssen Zustimmung.

"Wir haben mit dem Altoa ein schönes Bad. Aber Behinderte können nicht in allen Fällen daran teilhaben. Sie kommen die Treppen nicht runter", begründete FDP-Fraktionsvorsitzende Astrid Bleißner am Dienstagabend im Kultur-, Schul- und Sportaussschuss den Antrag. Das Angebot für einen Schwimmbadlifter, der dem Altoa vorliegt, beläuft sich auf eine Summe von 5000 Euro. Da er beweglich sei, könne er überall im Bad, auch im Außenbereich eingesetzt werden, erläuterte Geschäftsführer Marcus Schreiber. Er funktioniere mechanisch und leide kaum unter Verschleiß, so dass der Lifter "praktisch wartungsfrei" sei. "Der Lifter tut dem Bad gut", meinte Schreiber.

Vorhaben scheiterte bislang an hohen Preisen

Breite Zustimmung gab es dafür im Ausschuss, was die einstimmige Befürwortung des FDP-Antrags unterstrich. Dennoch gab es atmosphärische Störungen während der Diskussion. Helga Zimmermann (Die Linke) begrüßte die Idee, einen Schwimmlifter anzuschaffen, erkundigte sich aber auch nach der Qualität des angebotenen Gerätes und der Akzeptanz dafür bei den Bürgern. Und sie kritisierte, dass diese Investition nicht Bestandteil der Haushaltsberatung gewesen sei. Nur so funktioniere eine "vernünftige Haushaltsführung".

Bleißner, die sich schulmeisterhaft behandelt fühlte, bedankte sich für die "Belehrung" und meinte, das Leben gehe auch nach dem Haushaltsbeschluss weiter. Thea Mertens (FDP) ergänzte: "Wir haben lange suchen müssen, bis wir etwas Günstiges gefunden haben."

Werner Heine, Ex-Vorsitzender des Behinderten-, Rehabilitations- und Seniorensportvereins Stendal und sachkundiger Bürger im Ausschuss, freut sich auf den Lifter: "Wir waren seit Jahren dran, so etwas anzuschaffen. Aber das war bisher an den hohen Preisen gescheitert." Wie er berichtete, hätte der Verein Schwimmlustige wegschicken müssen, weil sie nicht ins Becken kamen. Heine ist sich sicher: "Der Lifter bringt Fortschritt und Erleichterung."