1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Speiseraum erweist sich für Gymnasiasten als Appetitszügler

Schulleitung und Stadtverwaltung in Osterburg wollen neue Mensa, setzen aber auf zwei unterschiedliche Varianten Speiseraum erweist sich für Gymnasiasten als Appetitszügler

Von Volker Langner 25.04.2014, 03:20

Osterburg/Stendal l Als Appetits- zügler erweist sich der Speiseraum des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums. Daran ließen Schulleitung, Elternvertreter und Schüler bei der jüngsten Sitzung des kreislichen Schulausschusses keinen Zweifel.

Rund 180 von derzeit 700 Schüler nehmen ihr Mittagessen im Osterburger Gymnasium ein. Der Speiseraum verfügt über lediglich 75 Sitzplätze: 60 an Tischen, 15 nachgerüstete an einer Art Borden, bei dem die Schüler vor der Wand sitzen.

"Teilweise wird im Stehen gegessen. Mitunter sitzen zwei Schüler auf einem Stuhl. Es gibt keine echte Entspannung, kaum Kommunikation", berichtete Schulleiterin Elke Hein. Schulsprecherin Paulina Dobberkau hat wie viele Mitschüler aufgegeben. "Ich esse nicht mehr mit. Bis zu 15 Minuten anzustehen ist keine Seltenheit. Das bleibt viel zu wenig Zeit zum Essen." Kreis- elternratsvorsitzender Carsten Dobberkau zieht ein kurzes Fazit: "Es besteht Handlungsbedarf."

Sanierte Musikmarkthalle soll Stadtbild aufwerten

Das heißt, die Osterburger Gymnasium will eine neue, größere Mensa. Und ist sich dabei mit der Stadt einig, wie Bürgermeister Nico Schulz deutlich machte. Allerdings gibt es über die Umsetzung unterschiedliche Ansichten.

Die Schulleitung setzt auf einen Neubau auf dem Schulhof, die Stadt auf die Nutzung ihrer Musikmarkthalle. Während der Schulausschusssitzung wurden die Gründe für diese unterschiedlichen Ansichten deutlich. Hein will mehr Platz für das Gymnasium gewinnen. Sie verwies auf die 20 allgemeinen und zehn Fachunterrichtsräume, denen 32 Klassen gegenüberstehen. Eine Mensa auf dem Schulhof könne für Klausuren, Meetings, Jahrgangsversammlung genutzt werden, so Hein. Kurzum: "Am besten ist etwas Eigenes für die Schule."

Bürgermeister Schulz hat verständlicherweise auch Stadtinteressen im Blick. Mit der "Revitalisierung" der Musikmarkthalle werde das Gelände "schul- und auch stadtfreundlich". Die Aufwertung der städtischen Immobilie weiß das Osterburger Stadtoberhaupt durchaus schmackhaft zu machen. Zum einen ist da ein geplanter Literaturhof der Generationen vis à vis des Gymnasiums, der Bibliothek und ein zweites Schulgebäude verbindet und auch einen Zugang zur Musikmarkthalle gewährleistet. Zum anderen könnten die Sanierungskosten, die Schulz auf 381000 Euro bezifferte, zu zwei Dritteln aus Fördermitteln des Stadtumbaus Ost bestritten werden.

Schulausschuss plant Vor-Ort-Termin

Im Ausschuss gab es noch keine Tendenz für einen der beiden Mensa-Standorte. Dem Plan zum Ausbau der Musikmarkthalle begegneten einige Kreistagsmitglieder mit leichter Skepsis. So zweifelte Edith Braun (SPD) die geplanten Kosten an, und Wolfgang Kühnel (CDU) meinte angesichts der Kapazität von bis zu 150 Plätzen, dass damit das Problem gemildert, aber nicht grundsätzlich behoben würde.

Der Schulausschuss will sich nach der Kommunalwahl, die am 25. Mai, stattfindet, ein Bild vor Ort machen. Braun machte aber schon einmal klar, dass der Kreis sich in diesem Jahr an keinem Bauvorhaben beteiligen könne, gebe es doch keinen Spielraum mehr im 2014er Etat.