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Reaktionen auf die Sondersitzung zur Kreissparkasse Zufriedenheit, aber auch große Enttäuschung

Von Thomas Pusch 26.04.2014, 03:22

Stendal l Überwiegend gut informiert fühlen sich die Kreistagsmitglieder nach der Sondersitzung zur Kreissparkasse am Donnerstagabend. "Ich bin froh, dass ich nicht Mitglied des Verwaltungsrates bin", sagte Edith Braun (SPD). Sie habe die Vorhaltungen erst für üble Nachrede gehalten, weil sie auch den Vorstandsvorsitzenden Dieter Burmeister sehr geschätzt habe. Durch den Landrat fühle sie sich nun sehr gut über die Hintergründe aufgeklärt. Braun plädierte dafür, auch die Jahre vor 2007 unter die Lupe zu nehmen. "Auch da gibt es Vorbehalte gegen Baumaßnahmen", sagte sie.

Frank Wiese (Landwirte für die Region) sieht dies anders. "Da gibt es Verjährungsfristen, so dass das gar nichts mehr bringen würde außer einem großen Aufwand", sagte er. Wenn die finanziellen Schäden aus den Jahren 2007 bis 2012 getilgt werden könnten, wäre schon viel erreicht. Ähnlich argumentierte Eduard Stapel (Bündnis 90 / Die Grünen). "Es würde ja nichts bringen, wenn man einen Haufen Geld in die Prüfungen steckt und dann nichts dabei herauskommt, weil die Vergehen verjährt sind", sagte er. Nun müssten die juristischen Prüfungen abgewartet werden. Gewundert habe er sich über die Vorgänge nicht. "Kriminelle gibt es überall", sagte er.

Lückenlose Aufklärung gefordert

Katrin Kunert (Die Linke) hingegen plädierte für eine lückenlose Aufklärung. "Selbst wenn es vor Gericht nicht mehr verwendbar ist, halte ich es für wichtig, herauszufinden, wie es dazu kommen konnte", sagte sie. Darin seien auch Mitglieder des Kreistages involviert. Außerdem ist sie enttäuscht darüber, "dass selbst im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung nicht alles auf den Tisch gekommen ist", sagte sie.

Hardy Peter Güssau (CDU) sieht das in der rechtlichen Lage begründet. "Die Verwaltungsratsmitglieder dürfen uns Kreistagsmitgliedern nicht alles sagen", meinte er. Daher sehe man als Verwaltungsrat bei so einer Veranstaltung immer unglücklich aus. Er hätte allerdings mehr getan, um Vorstandsvorsitzende Kerstin Jöntgen zu halten. Eine Prüfung der Jahre vor 2007 hält er nicht für ratsam. "So lange müssen Unterlagen nicht aufgehoben werden, das bringt nur Verdruss."