1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Zurück in die späten 30er Jahre geswingt

Hermlins Bigband ließ das Stendaler Publikum zum 151. Weltrotkreuztag mitschnippsen Zurück in die späten 30er Jahre geswingt

Von Christian Bark 14.05.2014, 03:18

Stendal l In jedem Jahr erinnert das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Anfang Mai an den Begründer der internationalen Rotkreuzbewegung, den Schweizer Henry Dunant (1828-1910). Zum 151. Weltrotkreuztag hat sich der DRK-Kreisverband Östliche Altmark eine ganz besondere kulturelle Untermalung einfallen lassen. Auf Einladung des Verbandes gastierte vergangenen Sonnabend Deutschlands bekannteste Big Band, Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra, in der Stendaler Katharinenkirche. Vor Konzertbeginn dankte der Vorstandsvorsitzende des Kreisverbandes, Frank Latuske, den 4000 DRK-Mitgliedern und 500 Mitarbeitern in der Region für ihr tägliches Engagement. "Dazu haben wir viele Gäste zu guter Musik geladen", sagte Latuske.

Dann swingte die Bigband auch schon los. Allerdings in einer etwas komprimierten Besetzung. Mit Andrej Hermlin am Piano gaben weitere sechs Musiker an Gitarre, Posaune, Trompete, Schlagzeug, Klarinette und Saxofon sowie Sängerin Bettina Labeau Songs der 1920er bis 1940er Jahre zum Besten. Darunter melancholische Stücke wie "Am I Blue?" oder den Klassiker aus dem Film Casablanca "As Time Goes Bye", aber auch Tanzmusik aus dem Deutschland der später 30er und frühen 40er Jahre.

Bandleader schätzt Arbeit des Roten Kreuzes

Nebenbei plauderte Hermlin noch aus dem Nähkästchen. "Stendal ist gar nicht so weit weg von Berlin", meinte der Berliner Musiker. Man müsse unterwegs nur auf die ganzen Blitzer Acht geben. Für ihn selbst war es der erste Auftritt in der Hansestadt, sein erster Eindruck sei positiv gewesen. Stadt und Landschaft hätten optisch was zu bieten. "Ich und die Band mögen die Abwechselung", so Hermlin. Nicht nur große Galas in den Metropolen, auch Konzerte wie dieses tragen seiner Ansicht nach dazu bei, diese Musikrichtung in Deutschland wieder populär werden zu lassen.

Gerade die Arbeit des Roten Kreuzes in der Welt kann Hermlin zufolge gar nicht oft genug gewürdigt werden. Seine Frau komme aus Kenia, wo die Organisation unter schwierigen Bedingungen hervorragende Arbeit leiste. Diese Engagement sei jedoch nicht nur in Afrika, sondern auch in Deutschland zu beobachten.

Unter den Gästen schnippsten auch viele Mitglieder des DRK-Kreisverbandes mit. Nach gut anderthalb Stunden musikalischer Unterhaltung vom Feinsten ließ Hermlin das Konzert mit Glenn Millers Swing-Evergreen "In the Mood" ausklingen. Bei dem Song hielt es dann nur noch Wenige auf den Plätzen, das Publikum wippte und swingte mit. Für Andrej Hermlin und sein Orchester war es sicher nicht der letzte Auftritt in Stendal.