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Elfjährige Laura Hinzmann gewinnt Volksstimme-Wettbewerb und schwimmt mit Seelöwen Ohne Scheu vor feuchten Fernsehstars

Für Laura Hinzmann ging am gestrigen Donnerstag ein Traum in Erfüllung. Die elfjährige Tangerhütterin durfte ins Robbenbecken des Circus Krone und drei Seelöwen hautnah kennenlernen.

Von Thomas Pusch 15.08.2014, 03:16

Stendal l Donnerstagvormittag, 10.45 Uhr. Laura Hinzmann steht mit ihren Eltern Uta und Ingo auf dem Gelände des Circus Krone und ist kurz vor einer der spektakulärsten Begegnungen, die man als Elfjährige und überhaupt haben kann. Bei der Volksstimme hat sie das Schwimmen mit Seelöwen gewonnen. Dabei hatte sie an dem Malwettbewerb gar nicht teilnehmen wollen. "Da gewinne ich doch sowieso nicht", dachte sie sich. Doch das war ein Irrtum, und so steht sie nun ein wenig aufgeregt vor einem kleinen Abenteuer.

Im Neoprenanzug Gefühl wie ein Pinguin

Die Seelöwen kennt sie schon, jedenfalls aus dem Fernsehen. "Ich habe jede Folge von ,Hallo Robbie` gesehen", erzählt sie. In der ZDF-Serie mit Karsten Speck spielten Chico, Tino, Joe und Charlie die Fernsehrobbe. Als die Serie vor drei Jahren eingestellt wurde, begann das Engagement im Circus Krone.

Lauras Aufregung verfliegt schnell, als Roland Duss sie begrüßt. Ihm und seiner Frau gehören die Robben, mit denen sie in verschiedenen Zirkusprogrammen auftreten. Jetzt heißt es erstmal, einen passenden Neoprenanzug für das 1,50 Meter große Mädchen zu finden. Zusammen mit ihrer Mutter geht`s zum Umziehen.

Schick sieht sie in dem ungewohnten Kleidungsstück aus. Das bestätigen ihr nicht nur Duss, sondern auch Pressesprecherin Susanne Matzenau. Aber Laura muss sich erst noch mit der enganliegenden Kunststoffhaut anfreunden. "Ich fühle mich wie ein Pinguin", sagt sie und lächelt dabei.

Dann geht es los. 100000 Liter Wasser fasst das Becken, so viel wie etwa 714 Badewannen. Charlie muss in den Transporter, fürs Schwimmen ist er zu frech. Die drei anderen recken ihrer Hälse aus dem Becken, gieren nach dem Eimer mit Fisch, den Duss in der Hand hält. "Mit Fisch geht alles, ohne Fisch geht gar nichts", weiß Matzenau.

Doch auch ohne Fisch bekommt Laura die ersten Küsschen von Joe. Und obwohl die Seelöwen auch Zähne haben, schließlich sind sie Raubtiere, hat sie gar keine Scheu, strahlt übers ganze Gesicht und fühlt sich so richtig zu Hause im Bassin.

Nach einer Stunde heißt es aussteigen

Joe, Tino und Chico schwimmen um sie herum, lassen sie nicht aus dem Auge. Nur wenn sich Trainer Roland wieder über den Beckenrand streckt, um nach dem Fischeimer zu greifen, zieht er die größte Aufmerksamkeit auf sich.

Es wird aber nicht nur geküsst und gestreichelt, die Seelöwen zeigen, was sie sonst noch so drauf haben. So wird Laura von einem Seelöwen am Rettungsring gezogen, während die beiden anderen sie schieben. Und zusammen mit Duss lässt sie die Seelöwen Luftsprünge machen.

Nach einer Stunde nähert sich das feucht-fröhliche Vergnügen dem Ende. Doch Aufbruchsstimmung will nicht aufkommen. "Ich glaube, wir kriegen sie heute gar nicht aus dem Wasser", ruft Roland Duss Lauras Eltern zu, die die ganze Zeit eifrig Fotos gemacht haben. Dann geht es raus aus dem Becken, das Lächeln hat Laura immer noch im Gesicht, als sie sich schon längst aus dem Neoprenanzug gepellt hat. "Es war schön", sagt sie. Seelöwen fühlen sich ein bisschen so an wie ein nasses Pferd. Laura muss es wissen, sie ist auch Reiterin. "Aber so selig habe ich sie auf einem Pferd noch nie gesehen", sagt ihre Mutter.

Weitere Bilder gibt es unter www.volksstimme.de/krone.