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Premierenfeier nach "Romeo und Julia" mit Umarmungen, Geschenken und Anekdoten Wandlung vom Saulus zum Paulus

Von Birgit Tyllack 22.09.2014, 01:17

"Man hat es gemerkt: Heute wehte ein anderer, jugendlicher Wind durch unser Haus!" Mit diesen Worten erklärte Intendant Alexander Netschajew am Sonnabend nach der Premiere von "Romeo und Julia" die Spielzeit mit dem Motto "Familien" offiziell für eröffnet.

Stendal l Erstmalig hatte nicht Intendant Alexander Netschajew bei dem Eröffnungsstück Regie geführt, sondern sein Oberspielleiter David Lenard. Viele Zuschauer waren zur Spielzeiteröffnung gekommen, hatten auf dem Theatervorplatz stilecht einen Teil des Weges auf dem roten Teppich zurückgelegt. Das große Haus war fast ausverkauft.

So manch einer blieb nach der Vorstellung im großen Haus auch zur Premierenfeier im Theatercafé. "Roland the Franken Boys" unter der Leitung von Jakob Brenner spielten Jazziges und Rockiges, während man sich rege über das Gesehene austauschte und den Darstellern gratulierte.

Hannes Liebmann spielt Montague zum zweiten Mal

Alexander Netschajew ließ genügend Zeit, sich zu umarmen und Premierengeschenke zu verteilen, bevor er wie immer alle Schauspieler, den Regisseur, den Ausstatter, den musikalischen Leiter und den Choreografen von "Romeo und Julia" zusammenrief, sie vorstellte und kleine Details preisgab.

So erfuhr das Premierenpublikum zum Beispiel, dass sich Volker Wackermann schauspielerisch vom Saulus zum Paulus gewandelt hat. Wurde er früher oft als Skinhead eingesetzt, steht er mittlerweile häufiger in Soutane auf der Bühne. Hannes Liebmann wiederum scherzte, dass er anscheinend "auf die Rolle des Montague festgelegt sei", nun, da er bereits zum zweiten Mal den Vater von Romeo gemimt hat.

Zuschauerzahl stieg in der Vorsaison um zehn Prozent

Und Romeo Maik Rogge bedankte sich für die steile Karriere, die ihm ermöglicht wurde. Sein Weg in Stendal führte ihn von einem Insekt - wenn auch einem besonders coolen Detektivinsekt - hin zum berühmtesten Liebhaber der Welt.

Netschajew freute sich über die erfolgreiche Premiere ("Der Applaus zeigt es ja!") und auch darüber, dass das Theater der Altmark in der letzten Spielzeit einen Zuwachs an Zuschauerzahlen von ungefähr zehn Prozent verbuchen konnte. "Und dabei sind ja die Einwohnerzahlen gleich geblieben!" Die Meinungen über die Inszenierungen von "Romeo und Julia" gingen beim Premierenpublikum weit auseinander. Was für einige frisch und modern war, kommentierte ein älterer Besucher so: "Das ist etwas für die Jugend. Die ganze Art der Aufführung." Der Erfolg der Inszenierung wird sich zeigen.

Den Premierenbericht lesen Sie auf Seite 30.