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Gestern kam am Stendaler Amtsgericht die Gläubigerversammlung zusammen / Insolvenzplan wird erarbeitet Hohe sechsstellige Forderung gegen den Färberhof

Von Bernd-Volker Brahms 15.10.2014, 03:09

Stendal l Gegenüber dem insolventen Familienzentrum Färberhof sind Forderungen in Höhe eines "hohen sechsstelligen Betrags" zusammengekommen. Dies teilte die Magdeburger Insolvenzverwalterin Karina Schwarz gestern auf Nachfrage mit.

In Saal 112 des Stendaler Amtsgerichtes hatte es gestern in nichtöffentlicher Sitzung die Gläubigerversammlung zur Insolvenzsache "7 IN 90/14" zur Famlienzentrum Färberhof gGmbH gegeben.

Nach gerade einmal 15 Minuten war die Sitzung beendet. Von den rund 70 Gläubigern waren gerade einmal drei zur Versammlung erschienen, wie Schwarz berichtet. Zwei wesentliche Entscheidungen wurden getroffen: Zum einen bleibt die Magdeburger Rechtsanwältin weiterhin Insolvenzverwalterin in dem Verfahren. Zum anderen wird der Geschäftsbetrieb des Färberhofes, der einen Kindergarten betreibt, fortgeführt.

Noch in diesem Jahr soll ein Insolvenzplan fertiggestellt und beim Amtsgericht Stendal zur Prüfung eingereicht werden. Der Plan werde einen Teilverzicht der Gläubiger beinhalten, sagte Schwarz. Entsprechende Quoten werden festgelegt. Sie rechne damit, dass das Verfahren zum Jahreswechsel abgeschlossen werden kann.

Marika Mund ist weiter Geschäftsführerin

Als bestellte Geschäftsführerin fungiert Marika Mund, die den Färberhof 2005 gegründet hat. Anfang Mai musste sie beim Amtsgericht für das Unternehmen Insolvenz anmelden. Nach Angaben von Mund und Insolvenzverwalterin Schwarz wurden die roten Zahlen durch das "Bistro Regional" geschrieben, das im April 2012 eröffnet worden war.

Ende Juli war das Lokal in der Hohen Bude, bei dem mit regionalen Produkten gekocht und nicht nur die eigene Kita mit Essen beliefert wurde, sondern auch andere Schulen und Kindereinrichtungen, geschlossen.

Der Färberhof wird seit 2008 als ein Mehrgenerationenhaus geführt, zu dem seit 2010 auch ein Rund-um-die-Uhr-Kindergarten gehört. Die private Einrichtung war lange ein Vorzeigeprojekt in der Stadt.

"Der Geschäftsbetrieb geht weiter", sagt Insolvenzverwalterin Karina Schwarz. Die Zahlen seien "im Plan". Außerdem habe es im Kindergarten keine Abmeldungenen gegeben. Neben den Eltern hätten auch die Stadt und der Landkreis Stendal die volle Unterstützung signalisiert.