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Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt Dom-Sanierung seit Anfang der 90er Jahre Winzige Tafel von großem Wert

Von Nora Knappe 21.10.2014, 03:11

Eine winzige Tafel erinnert seit gestern an all die Sanierungsmaßnahmen im Dom St. Nikolaus, die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert wurden. Die Stiftung hilft hier seit 1992 mit unterschiedlich großen Summen.

Stendal l Eher unscheinbar ist die bronzene Plakette, die seit gestern drinnen neben dem Dom-Eingangsportal angebracht ist. Auf dem kaum Postkarten-großen Stück Metall ist die Prägung "Gefördert durch die Deutsche Stifung Denkmalschutz" zu lesen. Dies allein verrät noch nicht viel, doch dahinter verbirgt sich eine sechsstellige Zahl: Denn seit 1992 hat die Stiftung gut 428000 Euro in Sanierungsmaßnahmen am Stendaler Dom St. Nikolaus gesteckt.

Dazu gehören, wie der Stendaler Ortskurator der Stiftung, Volker Stephan, gestern bei der symbolischen Übergabe der Plakette sagte, die Sanierung der beiden Türme, Schutzverglasungen für die wertvollen Glasmalereien, Fenstersanierungen, die Beseitigung des Schwamms im Dachstuhl sowie die Restaurierung der Paradiespforte. Zuletzt wurden in diesem Jahr die Maurer- und Steinmetzarbeiten an den Sandstein-Fensterbänken des Südkreuzgangs gefördert.

Für Volker Stephan war das Überreichen der Bronzetafel ein Herzensanliegen. "Der Stendaler Dom gehört zu den hervorragenden Denkmalen der Backsteingotik. Und insbesondere mit den Glasmalereien haben wir hier einen großen Schatz der europäischen Kunstgeschichte." Als Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz hat er selbst zwar keinen Einfluss auf die Vergabe von Fördermitteln und Plaketten, aber er könne um Fördermittel werben und "die Anliegen der Stiftung möglichst breit in die Bevölkerung tragen".

Pfarrer Joachim Kähler weiß die Aussagekraft der kleinen Tafel zu schätzen: "Diese Art Auszeichnung ist für die Evangelische Stadtgemeinde Stendal von großem symbolischen Wert." Und die Stelle, an der die bronzene Plakette angebracht wurde, ist nicht ganz zufällig gewählt. "Wir befinden uns hier im Bereich des Südturms", erklärt Kähler am inneren Dom-Eingang stehend - dort also, wo die Nahtstelle zwischen historischem Backsteingebäude und Westflügel-Neubau ist. "Und der Südturm war am Dom das erste Sanierungsvorhaben, das von der Stiftung gefördert wurde." Der Dom St. Nikolaus als Ganzes ist übrigens eines von über 530 von der Stiftung geförderten Bauvorhaben.

In den Neubau des Domstift-Westflügels allerdings, der voriges Jahr feierlich eingeweiht wurde, flossen keine Mittel der Denkmalstiftung. "Die Stiftung darf ja nur Gebäude fördern, die laut Denkmalpflege als Denkmal gelten", sagt Pfarrer Kähler und fügt augenzwinkernd hinzu: "Vielleicht ist das ja beim Westflügel mal in hundert Jahren der Fall."