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Umweltausschuss ließ sich über Eichenprozessionsspinner informieren / Landkreis Stendal gehört zum Befallsgebiet Eine kleine Raupe wird zum großen Problem

07.11.2014, 01:18

Stendal (nk) l Der Eichenprozessionsspinner war Thema im Ausschuss für Ordnung, Umwelt und Landschaftsschutz am Dienstag dieser Woche. Michael Habermann von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt Göttingen referierte über Verbreitung, Bekämpfung und Schadensausmaß durch die Raupen dieses Schmetterlings, der auch in Sachsen-Anhalt immer größere Schäden an Eichen anrichtet. Mit ihren mikroskopisch kleine Brennhärchen kann die Raupe auch für den Menschen gesundheitsgefährdend. Denis Gruber, Dezernent des Landrates, beantwortete der Volksstimme dazu folgende Fragen:

?In welchem Maße gibt es Schäden im Landkreis Stendal?

Hierzu ist leider keine Aussage möglich, da dem Landkreis keine Waldflächen gehören, sondern nur der Landesforst sowie privaten Eigentümern.

?Ist eine Zunahme der Schäden zu verzeichnen?

Der Eichenprozessionsspinner hat sich in den letzten Jahren im Land Sachsen-Anhalt und dem Landkreis Stendal stark ausgebreitet und auch die Befallsintensität hat stark zugenommen.

?Wer ist für die Bekämpfung des Schädlings verantwortlich und unter welchen Voraussetzungen?

Verantwortlich ist der Eigentümer der Flächen, auf denen die befallenen Bäume stehen. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Bekämpfung des Schädlings besteht im Land Sachsen-Anhalt aber nicht. Bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im Landkreis Stendal steht der Schutz der Menschen im Vordergrund. Die grundsätzliche Voraussetzung für den Einsatz eines Mittels ist eine behördliche Anordnung als Hygienemaßnahme beziehungsweise zur Gesundheitsvorsorge und Gefahrenabwehr.

?Mit welchen Mitteln wird der Eichenprozessionsspinner bekämpft?

Der Landkreis Stendal übernimmt die Bekämpfung aus der Luft mittels Hubschrauber. Die "Bekämpfung von unten" wird von den Einheits- und Verbandsgemeinden durchgeführt, Ansprechpartner für die Einwohner sind dabei die Ordnungsämter. Den Einheits- und Verbandsgemeinden wird empfohlen, zur Reduktion des allergenen Potenzials die Raupennester mechanisch zu entfernen, am besten durch das Absaugen durch Fachfirmen. Der Landkreis Stendal nimmt die Bekämpfung in jenen Bereichen vor, die besonders stark durch Menschen in Anspruch genommen werden. Es ist jedoch nicht möglich, alle befallenen Bäume im Landkreis zu erreichen, denn zahlreiche Waldbestände im Landkreis stehen im Eigentum der Landesforst und es wirken finanzielle und logistische Restriktionen.